Full text: Friedrich Wilhelm August Murhard

Völker aus. Mit Feuer und Schwert wurde die Lehre des Triedens« 
fürsten verbreitet, und der Orient erfüllt mit Greuelezenen‘ 
ehristlicher Krouzfahrem. Dem muss ein Ende bereitet werden in 
ler Politik,„die Rechte der Nationen sind überall gleich heilig. 
Vic alia lex Romae, alia Athenist(Pol.Ann. 519). Das HC 
für die unkultivierten Völkerschaften, Auch der Wilde hat seine 
Jrrechte‘ und sollte steh eine europäägsche Nation bemüssigt 
fühlen, ihre Kultur unter sie zu verpflanzen, so darf es nicht 
anders geschehen, als mit ausdrücklicher Genehmigung zumändest 
der dortigen Häuptlinge (Pol,Ann.3/263). Niemala Haß selbst der 
demane so zehaust wie .die christlichen Portugieden unter den 
nulflosen Indern und üie Holländer auf der Insulinde, In fried- 
lichen Tormen mag Handeäskolonialpolitik SOLTAGNON werden, ja 
ar fordert: Deutschland dazu auf,dass es nicht zu spät in die‘ 4. 
yeite Telt komme, An die Welser erinnert er, und an ihre Besit- 
zungen in Venezuela, und schlägt eine Nittel- suddeutsch — Östere 
reichische Handelsvereinigung vor, die im Einvernehmen mit den 
Jansastädten an solche Unternehmungen herantreten könne (Pol,Ann, 
[9 ‚Das Prinzip, nach dem die Fragen auswärtiger Politik. 
im Völkerleben zu behändeln sind, ist das der Nationalitäten. 
Yas in Sprache, Sitte und geographischer Lage als Zinheit em 
scheint, soll es auch in der politischen Oränung bleiben; es wird 
dies nicht nur vom ideellen Interesse gefordert, sondern ebenso 
sehr vom realen. Nie werden Handel. und Gewer6Ge aufblühen,ja die. 
Freiheit im ganzen Öffentlichen Leben wird veeintrachtiee werstopß 
man nicht die Quelle ständiger Reibungen, Sehnsüchte und Yräder—- 
wärtigkeiten je nach Lage der Dinge, Das ist ein Ideal,nach dem 
ihm schon ein Alexander VI. und Macchiavelli zestrebt haben; und 
weder die Griechenkämpfe noch die der Polen hätten die Welt zu _ 
erschüttern brauchen {(Pol.AÄnn.11/261 £f), noch zerrieben sich‘ 
jetzt zwei Völkerstämmue in der unmöglichen Vereinigung des König- 
reichs der Hiederlande (PoL.Ann.10/103), hätte man sich zu diesem 
Grundsatz bekannt, der einzig würdig gewesen, „Cie Basis der. 
Friedenspolitik der heiligen Alliance zu werden" OLE EEE 
die dafür zum verwerflichen Interventionsgedanken griff, Kunstlich 
und mit Gewalt Fragen dor Politik lösen, wird niemals Glück und 
Rühe und Frieden bringen; solange man nur von einer Staats nicht 
aber von einer Volkskunst redet, solange als nicht die Staats= 
politik als identisch mit der Volkspolitik erscheint, dürfte das 
Ai ei DRIN SON NENEANLG zu den Utopien gehören" (Bol.Ann.11/ 
2 €: / | Se 
] en Das sind die neuen Maßstäbe, mit denen das politische 
Leben zu messen ist, vor allem in Seinen nach außen gerichteten 
Bestrebungen. Sie erwachsen organisch aus und mit den ReformatioO= 
nen,die im Inneren der Staaten vor sich gehen, So gewinnt Murhard 
für die Betrachtung und Bewertung der weltpolitischen Erscheinuns 
gen seiner Zeit einen besonderen Standpunkt. Er weiss, dass seit 
Äen Ereignissen von 1912/15 das politische Uebergewicht der Ge= 
walt nach dem Osten von Europa verschoben ist. %S ist ihm eine | 
natirliche Entwicklung von Peter d.Gr.. bis auf Alexander, vom 
Sroßsen Kurfürsten bis auf Friedrich Wilhelm III.,vwon den Türken«- 
Kriegen und denen gegen Ludwig XIV.,die die Donaumonarchie FühD= 
be. dose Rußland, reußen und Oesterreich die ‚SCaaten geworden, 
wo alles auf den Bajonetten steht, Damit ist aber auch das Urteil 
über sie gesprochen; und wie Gewalt und A Joffen die Wehr- 
zeichen des Despotismum sind,so haben die Völker von dorther kei« 
ne Zivilisation zu erwarten und keinen Frieden und keine Tormen 
der Regierungen und des staatlichen Lebens 100 80 Menschen den 
Nox zu seiner Bestimmung freigeben (Pol.Ann.6/293 Ff), Wo einst 
Ale meiste Aufklärung zu fänden war,da haben Finsternis und 
Willkürregiment ihre Throne errichtet (Pol.Ann.10/19); und es 
Rolle, die diese Länder im‘ Zeitalter der Reformation Ser Ann (7 
ist nun an den Westen und/Süden Kuropas übergegangen (Po0l,Ann.1/ 
14), Hier ist dor Quoll dür Neuerungen, die diäne RoUS Det SEE. 
des Leben der Völker heraı führen werden, und täef \ist eS zu D6- 
klagen,dass man Frankfeich so geschwächt, und d8 Alt des Überge= 
wicht auf die andere Seite, gebracht hat, f5 ist. das SCHADEN 
für England, dass ihm die. N ODE rre uinsetz een und die 
die Bourbonen, die dabei etmd, die Charte zu vördunk wu
	        
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