Full text: Friedrich Wilhelm August Murhard

Nachhall der enttäuschten Hoffnungen des Pariser Triedens = daß 
auch‘ das deutsche Elsaß nicht eine solche Abneigung EIEen Da 
land und gegen deutschäs Wesen zeigen würde, „könnte dieses ihm 
aie nämlichen Güter und Vorteile darbieten, die das Land in der 
Vereinigung mit einem großen fremdeh Reiche geniesst"(Pol.Ann.Bd. 
5/135).Äber „die grosse Idee des Vaterlands Tür einen revolutio- 
nären Umtrieb zu halten, kann keinem Staatsmanne einfallen, der 
ein Deutscher ist, und dem ein Gefühl der Nationalität beiwohnt" 
(eba.$ 122). In der Ähnlichkeit der Verhältnisse, Einrichtungen, 
TO Sitten- und Denkweise war 08 begründet, dass „schon von 
alters her in Germanien" „die @eutschen Völker nach einer Union 
gestrebt" (eba.5.112). Die Schlacht bei Mühlberg gab dann dem 
ersten Stpß, der dann im 30-jährigen 1909 zum Auseinanderbersten 
der deutschen Ninheit führte. „Als antinational mußte daher das 
Streben einzelner deutscher Staaten erscheinen, mit Benutzung 
BOTRCLEOT Konjunkturen ein von dem Gesamtverein der deutschen 
ölkerschaften ge selbstständiges Dasein zu erringen" 
(eB4.S.112), und den Höhepunkt erreichte der Auflösungsprozess, 
als in seinem Norden sich eine Macht erhob, die nach siegreich 
bestandenem Kampfe zegzen das Oberhaupt des deutschen Reichs,als 
europägsche Macht in dem Staatensystme des Welttoils ihren Platz 
nehm" (Pol. Ann.Bd,9/4). 
Es sind hier Vorstellungen in Murhards Ang ehAUNNSSN, ; 
wie sie damals ziemlich gAnE und gäbe, wie sie die Romantik ver- 
tritt, und wie sie bei Arndt zu finden sind, auf den sich Murhard 
beruft, und. die ihre Wurzehin wie besonders die politisohe Bewer 
tung der Reformationsgeschichte zeigt, in der alten Harmonietenden 
der Aufklärung haben, 3 
— Die-Verschiedenheit der Schattierung bei aller grundles 
genden Zinheitlichkeit deutscher VErSNLSEUNE, üie besonders dort 
sich ausspricht,dass es nie gelimgen wollte,.Sie einer unmittel= 
baren Alleinherrschaft zu unterwerfen" (Pol. Ann. 5/112), aebt A 
Warhard das Mittel der Lösung an die Hand: es muß der Bundesstaat 
sein; denn, vorübergehend in der Historie sind Staatenbünde, dau= 
ernd/ und fest begründet können nur Bundesstaaten sgein"(E,Z.46). 
In den Ausführungen der Europäischen Zeitung denkt sich 
Marhard den Aufbau des deutschen Bundesstaates anders, wenn man 
go Asagen darf, radikaler, unitarischer; und man kann geteilter 
Meinung sein, Ob aus romantischer Denk bS ein /1uSaung oder als Nach- 
wirkung französischer Praktiken, Zunächst einmal will der En 
zigen unnaturlichen Jerstückelung abhelfen, die in der Torm, wie 
sie besteh6, keineswegs Ausdruck der wesenhaften deutschen Sonde- 
Eung ist. Dazu istves notwendig, dass vor allem die verderblichs 
‚lienpolitik der Fürsten aufhört und an ihre Stelle eine Wwirk- 
liche Staatspolitik tritt; „denn als Menschen sind Dynasten oder 
Erbfürsten in zahllose Verhältnisse verflochten, welche freien 
Volksstaaten,durch die allein ein echter Bundesstaat "licht bloß 
iem Namen nach, sondern in der Tat und Wirklichkeit bestehen mag, 
immerdar fernbleiben" (E.Z,Nr.46). Deshalb sind Säkularisation 
und Medi akisterung 80 bedeutungsvolle Fortschritte auf dem Wege 
zur Einheit.(Pol.Änn.2/115). Was zerrüssen ist, soll zusammenge- 
füht werden, und was seit Jehrhunderten zusammengehört, Soll „UM= 
ter eigener, der volkstümlichen Individualität entsprechenden Ver- 
fassung sich frei bewegen und ausleben. Das ist das Wichtigste" 
(E,Z.ir,75). Den „netürlichen Typus hierzu geben die alten Stamm 
namen’ der verschiedenen deutschen Völkerschaften ab (ebd.). Es ist 
pEDE gleichgültig, ob. j&dles Stammland einen besonderen Fürsten er- 
ält, oder ob über jeweils mehrere ein Souverän gesetzt wird.2iel 
ist, ebenso die leidige Antagonie unter den bisherigen deutschen 
Staatshgbilden zu beseitigen, wie andererseits „die dumpfe Gleich- 
gLMEL in welche dieselben gegen die 11004 ES e 
es  sutecher Qesanivaterlabdes yersunken” (ebd. ) sind, und dafür 
8in reges Gemeindönkg 1 ta6efühl SneZ0L086R und sich Zuständen zu 
nähern, die er stets als ideale Ppeist, denen der amerikanischen 
Union mit ihren Volksetaaten., a. SER 
= Zu diesen/ Gedanken, die Lösung der Binheitsfrage auf dey 
Grundlage der alte Semnenbbrzügtüner anzubahnen, Findet sich ei 
be | be en 8 an in den Cha 
Ja 73 EA Ta TE dem Entwurf zu dieser Schrift,die
	        
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