Full text: Friedrich Wilhelm August Murhard

43 Ds 4 
Ya a 
Der Bundestag (Westfälische Domänenkäufer) und die deutsche 
Die Erhebung des deutschen Volkes hatte so schön und 
herzergreifend begonnen, doch nur zur Erreichung einseitiger 
Zwecke ward die See Begebenheit genutzte Darum trauert der Vüs= 
terlandufreund, ß aber das Werk der \iedergeburt nhcht vollen- 
det worden, ist nicht der Völker Schuld, "(Z,Z.Nr.1). Eine Hoffnung 
nach der anderen musste zu Grabe getragen werden, und, waß in Zei= 
ton der Not gelobt ward" und was „der Lohn boisplelloser Anstren- 
gungen. und Aufopferungen" sein sollte das blieben: „unerfüllte 
ersprechungen” und „getäuschte Erwartungen" (ebd. ). Die letzte 
Hoffnung der so oft nttäuschten war der deutsche Bundestag, Aber 
Murhard konnte denen nicht beipflichten, die in „gemütlicher deut 
scher Gutmütigkeit" alles Große davon erhofften, Sin renaues Stu- 
Pn der „unter Furcht vor Napoleon entworfenen Wiener Bundesakte" 
ebd, )zeigte ihm, wie wenig üie darin niedergelegten Maximen den 
überall 1°bendigön Wünschen der Völker entsprachen. Klar erkennt 
er, wie die Kreise, die sie abfassten, nur daralf aus gewesen, 
ihre uneingeschränkte Souveränität, zu der die deutschen Pürsten 
durch Napoleon erhoben waren, in der neuen Bundesakte „krampfhaft 
zu wahren" (ebd,), und so mıßte statt eines „Völkerbundes" ein 
„Fürstenbund" zustande kommen, der von vornherein den Keim höch- 
ster Unpofularität in sich trug, Zwar konnte es zunächst „den 
deutschen Patrioten nicht anders als mit Freude erfüllen“ (Bye 
Nr,2), dass zwischen dem Österreichischen Gesandten Buol und dem 
prenfeiechen Vertreter Hänlein anfangs völliges Einverständnis 
errschte, und „dass Oesterreich und Preussen, so wie sie im letg- 
ten Kampfe bei SngnSr gsstanden, nun auch im Frieden zum Wohle 
des gemeinsanen Vaterlandes fest und einig beieinandeyStehen 
bleiben wollten" (ebd,). Umso bedauerlicher, dass die Stimmen Über- 
gewicht gewannen, die Oesterreich allein den Vorsitz übertrugen, 
wo1) men in Preüssen „seit Friedrich stolzer auf den Namen Preußen 
als üen der Deutschen gewesen" (ebd.], denn „man hatte Grund von 
Preußens kräftiger Mitwirkung vieles für die Freunde liberaler 
Ideen zu erwarten" (ebd). Deshalb maeht Murhard Preußen den Vorwurf, 
daß es nicht gleich von Anfang an solchen St rdmungen und Anmaßun- 
an mit aller Energie Onbgegengeireten sei, Schärfste Kritik fin- 
et die Geschäftsführung es DBundes, Unverantwortlich erscheint 
es ihm, dass man En EL Ne der Unvollkommenheit der Bundesakte 
und obwohl doch auch ihr $ 10 solches forderte, nicht zu allererst 
an die Aufstellung einer Gen HET VSOTUnUNg Sing und damit eine 
feste Grundlage für die verhandlungen sch ‚ sondern ohne Plan zu 
arbeiten anfing, Die Folge mußtem Willkür und Unoränung sein , 
und der Bundestag begann zu einer „Abschlagbehörde" herabzusinken. 
Mit Bitternis m dies Vurhard feststellen und besonders, daß die 
„getäuschte deutsche Sutmütigkeit" diesalles nur WC 
Vorspottung durch den Se Sl Or 6n Weiß (E,.Z.Nr.5). 
Und als ein ebensolch verderblicher Ausfluß jenes krampfhaften 
Bestrebens, ja die fürstliche Souveränität zu wahren, erscheint 
88 ihm, daß kon für das Eintreten der bundestäglichen Kompetenz | 
Binstimnickeit fordert. 30 ergaben. Sich „polnische Vetoverhältnis- 
8e" (E,2.r.8), und die Gesandten, die s hlimmerweise an Instrüw= 
tionen gebunden, waren Verkzeuze Ihrer Souveräne, die jedes Gesetz 
zu Falle brachten, das irgend Eogen 1019 Souveränität gerichtet 
sein konnte, Damit war jede Möglichkeit, den Willen der Gesamt—- 
heit” und „den Widerspruch auszudrücken“ dahin, und alles „durch«- 
%”reifende und enerrische unmörlich” (ebd).
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.