Full text: Friedrich Wilhelm August Murhard

arhard, Kurt Henrich, (1621-1669) später Rentmeister in Homberg, 
ler nach Abschluss seines Studiums in Marburg und Stranaburg Gas 
die Schweis und Savoyen über Paris, Orleans und die Normandie und 
Holland gewen00Et war, Sing als Sekretär und Dolmekscher mit dem 
Kanzler der Landgräfin Amalie, dem berühmten YalteJus nach Münse- 
ter, „woselbst er ind zweite Jahr bei den Friedenstraktaten „‚aufgew 
martet!(Tam.Pap. a,Landesbibl.), Sein Sohn, der Dr. jur. Joh.028PD. 
urhard = derselbe, der ausdrücklich begründet ,warum er keine 
Reisen habe machen können, — stieg zu höheren Würden auf und starb 
als Hof= und Kammerrat, Seine Einträge in die Familienchroniken 
sind from und pathetisch; und wiederum ganz lieblich klingt es, 
wenn er z.B.schreibte + 4 13.Mai 1696 ist mein licbes JOhann Sodr- 
gelchen (sein Urenkel ist der hessische Dichter Ernat Xoeh = Prinz 
Rosa-Stramin- ) zu Homberg in diese Welt geboren". Seine Gattin > 
brachte von ihrem Vater, dem Kriegszahlmeister der hessischen 
Pruppen in Ungarn, einen Tropfen Soldatenblut in die Pamilie Mur- 
hard, die von da ab nicht mur höhere Staatsbeamte wie bisher, 
sondern auch Offiziere aufweist, unter denen der Onkel unseres 
Priedrich Wilhelm August Murhard als Generaladjutant des Königs 
Friedrich von Dänemark in den Adelsstand erhoben wurde. 
. Der Grossvater von Fr. V.,Aug.lMurhard, Nikolaus Konrad, 
(1685-1754) wer ein Schüler Cooeejis und beendete seine Studien 
in Leyden., Von da aus nahm ihn der Gesandte von De11mE als Go- 
nülfen nach London mit, Der 25-jährige erhielt aber ba JA eine 
Stelle als Geheimsekretär beim Prinzen Georg, Während der 20 Jahre 
lie er diesen Posten imme hatte, lernte er fast ganz Europa und 
seine nö kennen von Rom bis Stockholm, möchte die WE in 
Brabaät 1712,sowie die Eroberung von Belgrad 1717 mit. 1723 wurde 
br als Logationsrat nach England gesandt, Nach der Heimat zurück- 
gekehrt stark der hochgelehrte Mann, der die Tochter des Staats. 
kanzglers Scheffer zur Frau hatte, 1954 els Kriegsrat, wozu ihn 
sr Landgraf Friedrich am I.,der König von Schweden, ernannt 
hatte, Unter den sechs Söhnen dieser Ehe war auch Hengich Murhard, 
der Vater von Friedftich Wilhelm Arquast, \ | | 
Henrich Murhard scheimt ım Gegensatz zu dem grosazügen 
and weltmännischen Wesen seines Vaters ein stiller, schlichter 
Charakter zewesen zu sein, wie die ruhige, fast trockene Art se1i- 
Aer Aufzeichnungen im FTamilienbuche erkennen lässt. 0b ihm der 
Dienst des Beamten nicht zugesagt hat, ist nicht festzustellen; 
jedenfalls zog sich der Reglerungsprokurator später als Rentner 
vom öffentlichen Dienst zurück und scheint mit Sorgfalt auf äie 
Aus- und Forthildung seiner Sühne bedacht gewesen zu sSoin«. 
Das waren die Vorfahren Friedrich Wilhelm August Mur- 
hards:; Männer, die seit Jahrhunderten im Staatdienst gestanden; 
and hob sie auch steigender Wohlstand in die oberen Schichten der 
Bevülkerung, SO brachte es der Charakter ihres so lange vererbten 
Amtes mit sich, dass sie frei von den Schatten der Kofnah he in 
ständiger Berührung mit dem Volke in seinen breiteren Massen blie=- 
ben. Männer, die immer ein Drang ins Weite beseelt, sich das Beste 
und Mannigfaltigste der Wissenschaft und Allgemeinbildung ihrer 
Zeit anzueignen und die dadurch stets zu denen gezählt haben, die 
„A festen Boden ihrer Heimat und des .ygbbenen wurzeküd, der Idee 
des Fortschrittes ihre Kräfte geweiht haben, Das Blut solcher Vor- 
fahren, das soviel Elemente liberalisierender Richtung, enthielt, 
hat sich in Priedri’h Wilhelm Augusr Murhard nicht verleumnet. 
Das Cassel der 70ger und 80er Jahre des 18,Jahrh. ‚in 
dem der junw? Murhard aufwuchs, erlebte damals die Zeiten einer 
{a besonders zunehmenden Blüfe und eines Glanzes ‚der die Resi- 
enz der hessischen Pürst”u weit vor anderen hervorhob, Der Lands 
af Priedrich I1,(1760/85), den man außerhalb Hessens meist nur 
Con Soldatenverkäu.er, den „menschenverkaufenden pater patrineg A 
(Treitschke: DaG.1.19.Jahrh.Bd.4, 136) in gehässigem Tone nemnt, 
Ohne auch nur die geringste Kenntnis der obwalkenden Vorgänge und 
Tatsachen zu haben, war einer der besten Fürsten, die Hessen je 
gahebt hat, In sein“! Auffasgung des absolutistischen Fürstenide= 
A158 gingen sicher unter starker Zinwirkung des Vorbildes Friedrich 
Außr., in dessen Diensten er als Kronprinz gestanden, ale di3
	        
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