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dass wahrscheinlich alle eisengrünenden Gerbstoffe
bei der trocknen Destillation Brenzcatechin lie-
fern würden, im Gegensatz zum eisenbläuenden Gerbstoff,
der unter denselben Verhältnissen Brenzgallussäure zu bilden
die Eigenschaft besitzt. Die Formel des Brenzcatechins unter-
scheidet sich von der der Brenzgallussäure durch einen Min-
dergehalt von 2 Aeq. Sauerstoff:
Brenzcatechin Brenzgallussäure
Ca H0, CieHg 06
In den Notizen des hiesigen pharmaceutisch - chemischen
Instituts finden sich noch einige nicht publizirte Analysen von
Brenzcatechin, die von Dr. Eissfeldt damals ausgeführt worden
sind und die ich hier mitzutheilen die Erlaubniss erhalten habe.
Das dazu verwandte Material wurde aus den obengenannten
Pflanzen in derselben Weise, wie es in der angeführten Ab-
handlung beim Gelbholz erwähnt ist, rein dargestellt und zeigte
in jeder Weise die bekannten characteristischen Reactionen des
Brenzcatechins.
Wegen der geringen Ausbeute musste sich Eissfeldt auf
die Kohlenstoff- und Wasserstoff bestimmung der Bleiverbindung
beschränken.
I. Brenzcatechinblei aus Krameria triandria (Ratanhia-
wurzel). — 0,262 Grm. gaben mit chromsaurem Bleioxyd ver-
brannt 0,220 Grm. Kohlensäure und 0,0345 Grm. Wasser.
Mithin in 100 Theilen:
Kohlenstoff 22,90
Wasserstoff 1,46
II. Brenzcatechinblei aus Tormentilla erecta (Tormentill-
wurzel). — 0,593 Grm. gaben 0,4945 Grm. Kohlensäure und
0,076 Grm. Wasser.
Diese Zahlen ergeben in 100 Theilen:
Kohlenstoff 22,74
Wasserstoff 1,42