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wasser; selbst kohlensaure Alkalien rufen eine ähnliche, aber
viel langsamere Veränderung hervor.
Durch Oxydation mittelst Salpetersäure erhält man Oxalsäure.
In Salzsäure löst sich das Ericinon unverändert; durch
Zusatz von chlorsaurem Kali zu der warmen Lösung scheiden
sich gelbe, krystallinische, stark glänzende Blättchen aus, die
in Wasser nicht, hingegen in Alkohol und Aether löslich sind,
beim Erhitzen schmelzen, mit goldgelbem Glanz leicht subli-
miren, mit Kali zusammengebracht rothe Krystalle abscheiden
und die sich in Folge dessen leicht als Chloranil (C,, Cl, O,)
erkennen liessen. Das Ericinon wird demnach durch die Einwir-
kung von Chlor schnell und vollständig in Chloranil umgewandelt.
IL. 0,1464 Grm. des unter der Luftpumpe über Schwefelsäure
getrockneten Ericinon’s gaben mit chromsaurem Bleioxyd
verbrannt 0,3374 Grm. Kohlensäure und 0,0723 Grm. Wasser.
II. 0,1530 Grm. gaben 0,3548 Grm. Kohlensäure und 0,0725
Grm. Wasser.
Diese Zahlen geben in 100 Theilen:
£. I
Kohlenstoff 62,85 63.24
Wasserstoff 5,48 5,26
Sauerstoff 31,67 31,50
100,00 100,00
Die Annahme, dass Extracte botanisch verwandter Pflanzen
wohl auch dasselbe Product liefern würden, veranlasste mich,
die Extracte von Arbutus Uva Ursi, Pyrola umbellata, Calluna
vulgaris, Rhododendron ferrugineum ganz auf dieselbe Weise
zu behandeln, wie ich sie bereits vom Heidelbeerkraute be-
schrieben habe.
Aus allen diesen Pflanzen wurde das Ericinon unzweifelhaft
erhalten; das Sublimat zeigte nicht allein die characteristischen
Reactionen, sondern auch denselben Schmelzpunct des reinen
Ericinon’s.