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Menge anwesend, wie z. B. nach der ersten Sublimation, so
zeigt das Ericinon nicht selten ‚mit Eisenchlorid eine grüne
Färbung, die aber bei der weiteren Reinigung vollständig ver-
schwindet. Die Salze ‚edler Metalloxyde werden durch dasselbe
mit grosser Leichtigkeit reducirt. Aus einer verdünnten Lö-
sung von salpetersaurem Silberoxyd wird schon in der Kälte,
rascher beim Erwärmen, metallisches Silber theils spiegelnd,
theils pulverig abgeschieden; säuert man die Lösung schwach
mit Essigsäure an und erwärmt, so überzieht sich die Wand
des Probirgläschens mit einem Silberspiegel; setzt man eine
Spur Ammoniak hinzu, so fällt das Silber sofort als schwarzes
Pulver nieder.
Die reducirende Kraft des Ericinon’s gegen Silberlösung
ist so gross, dass mir nur wenige Körper bekannt sind, die sie
in ähnlichem Grade zeigen. Aus diesem Grunde glaubte ich,
dass das Ericinon in der Photographie statt der Pyrogallus-
säure Anwendung finden könnte, und Versuche, die ich in dieser
Richtung anstellte, belehrten mich, dass in der That dasselbe
die Pyrogallussäure zu ersetzen vermag. — Für die photogra-
phische Praxis könnte deswegen das Destillat des Heidelbeer-
extractes mit Vortheil Anwendung finden, da ja in diesem Falle
neben Ericinon in der Lösung auch Brenzcatechin enthalten ist,
was sich gleichfalls durch seine reducirenden Eigenschaften aus-
zeichnet und sogar schon zu diesem Zweck empfohlen wurde.
Mit Goldchlorid erwärmt scheidet sich Gold theils pulverig,
theils spiegelnd ab. Platinchlorid wird in der Kälte gar nicht
verändert, beim Kochen aber und unter Zusatz von Ammoniak
fällt ein schwarzes Pulver nieder.
Aus Kupferoxyd - Kali scheidet es schon in der Kälte,
rascher beim Kochen Kupferoxydul aus.
Durch Alkalien wird die Lösung rasch und schnell unter
Sauerstoffabsorption braun gefärbt; nachdem alles Ericinon zer-
setzt ist, verschwindet die Färbung; ebenso verhält sich Kalk