Full text: Ueber Brenzcatechin und Ericinon

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Die Ausbeute aus dem Heidelbeerkraute ist eine nicht 
unbedeutende zu nennen und es möchte dieses Material zum 
Zweck der Darstellung des Brenzcatechins am vortheilhaftesten 
unter allen anderen bekannten zu benutzen sein. 
Ferner wurde das Kraut von Pyrola umbellata, Calluna 
vulgaris und Ledum palustre, welche Pflanzen eisengrünenden, 
und das von Arbutus Uva Ursi und Rhododendron ferrugineum, 
worin eisenbläuender Gerbstoff enthalten ist, in ähnlicher Weise 
untersucht; die drei ersten Pflanzen lieferten Brenzcatechin in 
hinlänglicher Menge, um alle Reactionen damit anstellen zu 
können und dadurch sein Vorhandensein auf das Bestimmteste 
zu constatiren. Die beiden anderen Pflanzen lieferten weder 
Brenzcatechin noch Pyrogallussäure; letztere hatte sich wahr- 
scheinlich während des Abdampfens zersetzt. 
Aus allen diesen angeführten Pflanzen entdeckte ich bei 
der trocknen Destillation einen anderen indifferenten krystalli- 
sirbaren Körper, der sich vom Brenzcatechin wesentlich unter- 
scheidet. Da nun die genannten Pflanzen, wie der Botaniker 
von Fach schon längst bemerkt haben wird, in eine Ordnung 
des natürlichen Systems gehören, nämlich in die der Ericineen, 
und da nur die Pflanzen dieser Ordnung diese Substanz zu 
liefern scheinen, so habe ich diesem Körper den Namen »Eri- 
cinon« gegeben. 
Ericinon, 
Um das Ericinon darzustellen, wurde die Flüssigkeit, die 
durch trockne Destillation des Extracts des Heidelbeerkrautes 
erhalten war, mit essigsaurem Bleioxyd im Ueberschuss versetzt, 
um das Brenzcatechin auszufällen, dann aus der filtrirten Flüs- 
sigkeit, worin das Ericinon sich befand, das überschüssig zu- 
gesetzte Bleisalz durch Schwefelwasserstoff entfernt, das Filtrat
	        
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