Zum Betriebe der zahlreichen in den verschiedenen Werkstätten vertheilten Dampfmaschinen
dienten‘ bislang drei räumlich getrennte Kesselanlagen, Dieselben sind jetzt, wenigstens betreffs ihrer
Inanspruchnahme für motorische Zwecke, durch eine einzige Gesammtkesselanlage ersetzt worden, welche
den für den Betrieb des Elektricitätswerkes erforderlichen Dampf liefert. Die übrigen Kesselanlagen
werden fortab nur noch in der kalten Jahreszeit für Heizungszwecke betrieben.
Den Grundriss des Centralkessel- und Maschinenhauses zeigt Tafel IX.
Das Elektrieitätswerk enthält nach der in. Kürze bevorstehenden Vollendung des Ausbaues zwei
Dampfdynamos von je 600, eine von 300 und eine von 200 Pferdestärken für eine grösste Leistung von
je 500 bezw. 250 und 180 Kilowatt. Die 10 poligen Aussenpoldynamos sitzen unmittelbar auf der Welle
der stehenden Zweifach-Verbunddampfmaschinen und arbeiten mit 220 Volt Spannung. Die Vertheilung
des Stroms erfolgt nach dem Dreileitersystem mit Hilfe einer Zusatzdynamo, die zugleich zum Laden der
Sammlerbatterie dient.
Die für den Betrieb der Werkstätten, Drehscheiben, Schiebebühnen, Pumpen u. s. w. dienenden
Elektromotoren, deren: nach vollständiger Inbetriebnahme der Anlage rund 50 in Stärke von 5—30 Pferden
vorhanden sein werden, sind an die äusseren Leiter, die Bogen- und Glühlampen, welche nur mit 110 Volt
betrieben werden, an die äusseren und den Nullleiter angeschlossen.
Der Antrieb der Werkzeugmaschinen erfolgt im Allgemeinen gruppenweise, da sich die Um-
wandlung der Betriebsweise durch unmittelbare Vertauschung der Betriebsdampfmaschinen mit gleich-
starken Elektromotoren am einfachsten und zweckmässigsten gestaltete. Bis auf weitere Erfahrungen sind
jedoch die bisherigen Betriebsdampfmaschinen zur etwa nöthigen aushilfsweisen Benutzung noch an ihren
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