In einer räumlich abgesonderten Abtheilung der ersten Halle befindet sich die den Bedarf beider
Werke deckende Werkzeugmacherel.
Sämmtliche Hallen sind mit Oberlicht und: ausgiebiger Lüftung versehen. Die Heizung erfolgt
durch Dampf, die Beleuchtung durch 54 Bogen- und 250 Glühlampen. Den Dampf für diesen Zweck
und für den Betrieb. liefert die z. Z. aus 4 Batterien zu je 2 Kesseln bestehende centrale Dampfkessel-
anlage, welche seitlich der Kesselschmiede liegt und mit. dem Elektricitätswerk in einem Gebäude ver-
einigt ist. Letzteres, welches den Strom, und zwar Gleichstrom. von 110 Volt, zum Betriebe der Elektro-
motoren und der elektrischen Beleuchtung liefert, enthält :2 Dampfdynamos von je 120 Pferdestärken.
Die Erweiterung desselben durch Anlage einer Sammlerbatterie ist im Werke.
Äuf Tafel VIII und Abb. 39, Seite 79, ist das Maschinen- und Kesselhaus in Grundriss, Längen-
schnitt und innerer Ansicht dargestellt.
Ein in den Jahren 1897/98 erbautes Arbeiterspeisehaus, welches in den beiden: Ober-
geschossen 6 Meisterwohnungen enthält. bietet für mehr als 200 Personen Raum zur Einnahme der
Mittagsmahlzeit.
Im Gegensatz zu dieser, nach einheitlichem Plane entstandenen Anlage zeigt das Werk in
Cassel, wie dies bei einer aus kleinen Anfängen hervorgegangenen, durch fortgesetzte Erweiterungen ver-
grösserten Anlage nicht anders zu erwarten ist, in der nicht überall wünschenswerthen Gesammtanordnung,
wie auch in der Ausgestaltung der einzelnen Theile die Spuren des allmäligen, durch . die. Ungunst der
örtlichen Verhältnisse erheblich beeinflussten Werdeganges.
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