geschäftlicher Vortheile für jede neue Aufgabe die zweckmässigste Lösung zu finden, was ihm bei dem
Reichthum seiner schöpferischen Phantasie keine Schwierigkeit bereitete. Aus diesem Grunde erklärt es
sich, dass das Unternehmen, trotz des wohlbegründeten Rufes seiner Erzeugnisse, lange Zeit hindurch nur
sehr bescheidene geschäftliche Erfolge aufzuweisen hatte. Erst den Nachkommen Anton Henschel’s
war es beschieden, bei eigener unermüdlicher Arbeit die Früchte seiner Aussaat zu ernten.
In der Geschichte des deutschen Maschinenbaues wird sein Name schon deswegen unvergessen
bleiben, weil er mit verschiedenen grundlegenden Erfindungen auf’s Innigste verknüpft ist. Es sei hier
nur an die seinen Namen tragenden Ketten- und hydraulischen Kastengebläse, Röhrendampfkessel- und
Turbinenkonstruktionen erinnert.
Unter den Aufgaben, die sein nie rastender Geist sich noch am späten Lebensabend stellte, befand
sich auch das von Henry Bessemer später ins Werk gesetzte Verfahren der Entkohlung des flüssigen Roh-
eisens mittels durchgeblasener atmosphärischer Luft. Ihm fehlte es an den Mitteln, um die im kleinen
Massstabe ausgeführten Versuche in die technische Wirklichkeit zu übersetzen. Mit neidloser Theilnahme
sah er den Preis der Priorität dieser weltbewegenden Erfindung seinem glücklicheren Mitbewerber zufallen.
Auch den im. Auslande aufgeworfenen Fragen wendete er seine Aufmerksamkeit zu. So erhielt
er für die beste Lösung der von der »Societe d’encouragement pour l’industrie nationale« zu Paris
gestellten Preisaufgabe: »Sicherheitsmassregeln gegen die Explosionen von Dampfkesseln« im Jahre 1844
den Preis von 6000 Francs und die goldene Medaille.
Mit seiner vielseitigen fruchtbaren Wirksamkeit im Berg-, Hütten- und Maschinenwesen sind
indessen seine Verdienste um die deutsche Technik nicht erschöpft. Auch auf anderen Gebieten hat sein
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