Full text: Zur Vollendung der 5000sten Lokomotive und der ersten 50 Jahre des Lokomotivbaues in der Fabrik von Henschel & Sohn Cassel

geistigen Urheberschaft. In den Sammlungen der Familie befindet sich eine grosse Zahl von Anton 
Henschel's eigener Hand herrührender Entwürfe aus jener Zeit, die zugleich ein lehrreiches Bild von 
dem damaligen Stande des deutschen Maschinenbaues geben. Einige derselben, und zwar der schon 
erwähnte für Saline Sooden, ein anderer, aus dem Jahre 1810 stammender, einer ähnlichen, durch Wasser- 
kraft betriebenen Anlage für Saline Kösen, ein im Jahre 1816 ausgeführter für; ein Messingwalzwerk mit 
neuer Keilstellungsvorrichtung und ein im Jahre 1823 entstandener für ein hydraulisches Kastengebläse 
sind in den Abbildungen. 3 bis 7 auf Seite 9, 11, 13, 15 und 17 in verkleinerter, sonst aber getreuer 
Nachbildung der Ursprungszeichnungen wiedergegeben. 
Im. Jahre 1836 brannten die Werkstätten des bis dahin benutzten alten Giesshauses nieder und 
man entschloss sich zu einem geräumigen Neubau am Möncheberg, d. i. an der Stelle, an welcher sich 
der Haupttheil der Fabrik mit der geschäftlichen Oberleitung noch heute befindet. Die ursprüngliche 
Gestalt desselben zeigt die Abb. 8, Seite 19. Die Eröffnung fand im Jahre 1837 statt und der erste 
grössere Guss, welcher aus der neuen Giesshalle hervorging, war der des Bonifaciusstandbildes, welches 
noch weiter unten erwähnt werden wird. 
Karl Anton Henschel, der die Fabrik in die regelrechte Bahn einer neuzeitgemässen 
Maschinenfabrik lenkte, gehört somit zugleich zu den Begründern des Maschinenbaues in Deutschland, d. h. zu 
denjenigen .Männern des Geistes und der That, welche die wissenschaftlichen Grundlagen für dieses später 
in’s Unübersehbare gewachsene Gebiet der Bethätigung menschlichen Scharfsinns und Schaffensdranges 
gelegt und den Weg für die erfolgreiche, wettkampfkräftige Entwickelung dieses neuen Arbeitsfeldes 
vewiesen haben. 
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