das noch völlig unentwickelte Feld der Technik den weitesten Spielraum bot. Dieser Umstand legte ihm
den Entschluss nahe, seine Begabung für die Technik auf dem Gebiete der privaten Thätigkeit zu ver-
werthen. Im Hinblick auf die ausgezeichneten Dienste, welche er als Sachverständiger im Berg-,
Hütten- und Salinenwesen seinem Vaterlande geleistet hatte und noch zu leisten versprach, bestimmte
man ihn jedoch zum Verbleiben in seinem Amte, indem man zugleich seinen Plänen jede mögliche Förderung
angedeihen liess. Um ihm die Ausführung seines Vorhabens zu ermöglichen, versetzte man ihn, seinem
Wunsche entsprechend, nach Cassel. und gab ihm zur Gründung einer ‘Dampfmaschinenfabrik einen
zinsfreien Vorschuss von. 2000 Thalern‘ aus der Staatskasse. Erst im. Jahre 1845, als sich Schwer-
hörigkeit bei ihm einstellte, wurde ihm der erbetene Abschied aus dem Staatsdienste unter ehrenvoller
Anerkennung seiner hervorragenden Leistungen bewilligt.
Für das väterliche Geschäft bedeutete sein Eintritt eine entscheidende Wendung, indem von
diesem Zeitpunkt an der Bau von Maschinen zum Hauptarbeitsgebiet und die überkommene Glocken-
und Stückgiesserei, welche im bisherigen Umfange beibehalten ward, zur Nebenbeschäftigung wurde.
Man ist daher berechtigt, das Jahr 1817 als das Gründungsjahr der Henschel’schen Maschinenfabrik an-
zusehen und als Begründer dementsprechend den damaligen Oberberginspektor, späteren Oberbergrath
Anton Henschel zu bezeichnen.
Seine stille, dabei äusserst rege Mitarbeit im väterlichen Unternehmen reicht zwar in Wirklichkeit
viel weiter zurück. Schon im Jahre 1800 hatte der damals Zwanzigjährige den Entwurf zu einer grossen
Pumpwerksanlage für Saline Sooden ausgearbeitet, dessen Ausführung in der väterlichen Werkstatt
erfolgte, und ebenso tragen alle späteren bedeutenderen Erzeugnisse derselben den Stempel seiner
16