andere dergleichen Maschinentheile für den Umbau der Saline zu Nauheim. Im Jahre 1796 erbaute sich
der durch Schutzbrief vom 25. Juni 1785 für das Niederfürstenthum Hessen privilegirte Stückgiesser und
Inhaber der fürstlichen Stückgiesserei in Cassel, Georg Christian Karl Henschel, geboren den
24. April 1759 zu. Giessen, das erste. Bleiwalzwerk in. Deutschland. Dasselbe lieferte Walzblei zur
Dachdeckung, bevor andere Metalle hierfür in Gebrauch kamen (z. B. 1818 für die Pinakothek und
Glyptothek in München). Derselbe befasste sich auch mit der Herstellung von Werkzeugmaschinen. Eine
im Jahre 1799, also vor jetzt 100 Jahren, von ihm erbaute Metall-Drehbank mit hölzernen Wangen,
die noch heut in der Henschel’schen Fabrik in brauchbarem Zustande erhalten wird, rührt von ihm her.
Durch Dekret vom. Jahre 1796 wurde er neben seinem‘ Amte als fürstlicher Stückgiesser als
Nachfolger des bekannten Steinhöfer zum fürstlichen Brunnenmeister ernannt, als welcher er für die
Unterhaltung‘ der Wasserkünste, Wasserleitungen, Pumpen u. dgl. zu sorgen hatte, und wofür er als
Entschädigung neben freier Wohnung 112 Reichsthaler, 2 Albus und 9 Heller erhielt. Durch Dekret
vom Jahre. 1805 wurde ihm und seinem zweiten Sohne Johann Werner das landesherrliche Privileg auf
Anfertigung: von Geschützen und: Glocken, Pumpen, Feuerspritzen, Metallgusswaaren, Pressen, Walzblei,
Bleiröhren, Kesseln und Maschinen jeder Art ertheilt.
Von seinen beiden ‚Söhnen Carl Anton, geboren den 23. April‘ 1780. und Johann Werner,
geboren den 14. Februar 1782, die beide das Lyceum und die Kunst-Akademie ihrer Vaterstadt besucht
und in ihren Mussestunden in der Werkstatt ihres Vaters sich praktisch ausgebildet hatten, trat der älteste,
der sich ausserdem durch Selbststudium und Privatunterricht in der Mathematik für diesen Beruf vorbereitet
hatte, im Jahre 1797 als unbesoldeter Accessist beim Baudepartement in den technischen Staatsdienst ein.
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