Tat ist dieses prophetische Wort zur Wahrheit geworben.
Möge auch die Lokomotive mit der Fabrik-Nummer Herrschel
und Sohn 10000, die wir heute ihrem Berufe übergeben haben,
als Segenbringer wirken und dienen. Mit großem gerecht-
fertigtem Stolze können bie Firma, ihre Beamten unb An-
gestettten auf dieses Ereignis sehen, dasselbe mit Recht feiern,
ein Fest, an dem die ganze technische Welt mit voller Freude
Anteil nimmt, und wir alle, die wir hier versammelt sind,
nicht minder.
Ein Rückblick auf bie Entwicklung der Henschel'schen Fabrik ist
zugleich ein Abschnitt der Geschichte bes deutschen Lokomotiv-
baues. Die ersten deutschen Eisenbahnen mußten für ihre
ersten Betriebsjahre sich noch bie Lokomotiven von England
holen. Seit nahezu 50 Jahren aber werden nur noch deutsche
Lokomotiven vor deutsche Züge gespannt. Weithin ist unsere
deutsche Lokomotive gewandert und vorgedrungen, und ihr
Ruhm ist draußen ebenso fest begründet wie hier. Dafür
sind Zeugen, die vielen Bestellungen für das Ausland und
die fernsten Weltteile, an denen in ganz hervorragender Weise
bie Firma Henschel und Sohn beteiligt ist. Das danken wir
dem Umstande, daß Männer von reichstem technischen Wissen
und Können diesen Zweig des Maschinenbaues in die Hand
genommen haben. Keine Lokomotive ist aus dem Henschel-
schen Werke herausgegangen, die nicht an Konstruktion,
Material und Arbeit tadellos gewesen wäre, mindestens eben-
bürtig dem, was andere Länder bieten, und allezeit wird es
so bleiben. Die Gewißheit dafür gibt uns das Streben der
deutschen Lokomotivbauer, die vereint mit den Konstrukteuren
ber Eisenbahnverwaltung dem Fortschritt huldigen.
Der Firma Henschel aber, die ihre Werksanlagen in den
letzten Jahrzehnten so mustergültig ausgestaltet, erweitert und
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