Für dasselbe war sein 1817 erfolgter Eintritt zweifellos
von größter Bedeutung, denn durch ihn wurde das Unter-
nehmen in neue Bahnen gelenkt. Der Gießereibetrieb
verlor in dem Maße an Bedeutung, wie der allgemeine
Maschinenbau mehr und mehr das Hauptarbeitsgebiet der
Fabrik wurde. Durch eifriges Selbststudium hatte sich
Anton Henschel die für seinen Beruf erforderlichen, wissen-
schaftlichen Grundlagen angeeignet.
Nach seinen zum Teil noch in verhältnismäßig jugend-
lichem Alter entstandenen Entwürfen wurden in der
Henschel'schen Fabrik unter Anderem ausgeführt die Pump-
anlagen für die Salinen Sooden und Kösen, ein Messing-
walzwerk für Heegermünde bei Eberswalde, ein hydrosta-
tisches Kastengebläse für den Hochofen zu Bieber. Auch
die jedem Techniker wohlbekannte Henschelturbine und
ein Röhrenkessel sind Kinder seines Geistes. Man macht
sich daher keiner Übertreibung schuldig, wenn man Anton
Henschel zu den Begründern des deutschen Maschinen-
baues rechnet, zu den Männern, die das später ins Uner-
meßliche gewachsene Gebiet moderner Technik nicht mehr
empirisch bearbeiteten, sondern mit dem Pfluge wissen-
schaftlicher Forschung durchwühlten und so seine heutige
Fruchtbarkeit vorbereiteten.
Anton Henschel's weitblickender Geist konnte nicht auf die
technischen Fragen seiner Heimat beschränkt bleiben. Mit
Aufmerksamkeit verfolgte er die Entwicklung der Technik
in den übrigen europäischen Staaten, besonders in Eng-
land. Die große Bewegung auf dem Gebiete des Eisen-
bahnwesens Ende der 20 er und Anfang der 30 er Jahre
des vorigen Jahrhunderts veranlaßte ihn zu einer 8tudien-
reise nach England.
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