Full text: Zur Erinnerung an die Feiern am 14. und 15. August 1910 aus Anlaß der Vollendung der Lokomotive Fabriknummer 10 000 und des hundertjährigen Bestehens der Firma Henschel & Sohn, Cassel

unterbrach ohne Verzug, wenn auch schweren Herzens, 
seine aussichtsvolle Künstlerlaufbahn und richtete im 
eigenen Hause, in dem heute noch bestehenden Freyhause, 
eigene Werkstätten ein. Das Jahr 1810, in dem der 
Henschel'sche Betrieb völlig selbstständig auf eigenem 
Grund und Boden auftritt, darf also mit Fug und Recht 
für das Unternehmen als Gründungsjahr gelten, dessen 
hundertste Wiederkehr uns berechtigten Anlaß zu der 
heutigen Feier gibt. :: 
Jérôme mußte im Jahre 1813 Cassel verlassen. Der 
Kurfürst Wilhelm I. kehrte nach Cassel zurück und setzte 
Georg Christian Karl Henschel wieder in seine alten Rechte 
ein. Zeitdem war die Kurfürstliche Gießerei im Gieß- 
hause neben den eigenen Werkstätten wieder im Betriebe. 
Der älteste Sohn Anton, seit 1803 teils im hessischen, 
teils im sächsischen Staatsdienst, war von 1813—1817 
Kurfürstlich hessischer Bauinspektor und Leiter der Saline 
Sooden. Bei seiner Begabung und seinem Schaffens- 
drange bot ihm aber seine Staatsstellung nicht diejenige 
Befriedigung, die er sich von einer freien, von eigenen 
Ideen geleiteten Tätigkeit auf dem damals noch wenig 
beackerten Felde der Technik versprach. 
In der Kurfürstlichen Verwaltung des Berg-Hütten- und 
Salinenwesens hatte man seine Dienste und Fähigkeiten 
kennen und in einem Maße schätzen gelernt, daß man 
sein verbleiben im Amte durch weitestes Entgegenkommen 
gegenüber seinen Wünschen veranlaßte. So wurde er 
1817 als Oberberginspektor nach Cassei versetzt, und 1832 
zum Oberbergrat und Mitglied der Kurfürstlichen Ober- 
berg- und Salzwerkdirektion ernannt, mit der Erlaubnis, 
zugleich im väterlichen Geschäfte tätig sein zu dürfen. 
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