unterbrach ohne Verzug, wenn auch schweren Herzens,
seine aussichtsvolle Künstlerlaufbahn und richtete im
eigenen Hause, in dem heute noch bestehenden Freyhause,
eigene Werkstätten ein. Das Jahr 1810, in dem der
Henschel'sche Betrieb völlig selbstständig auf eigenem
Grund und Boden auftritt, darf also mit Fug und Recht
für das Unternehmen als Gründungsjahr gelten, dessen
hundertste Wiederkehr uns berechtigten Anlaß zu der
heutigen Feier gibt. ::
Jérôme mußte im Jahre 1813 Cassel verlassen. Der
Kurfürst Wilhelm I. kehrte nach Cassel zurück und setzte
Georg Christian Karl Henschel wieder in seine alten Rechte
ein. Zeitdem war die Kurfürstliche Gießerei im Gieß-
hause neben den eigenen Werkstätten wieder im Betriebe.
Der älteste Sohn Anton, seit 1803 teils im hessischen,
teils im sächsischen Staatsdienst, war von 1813—1817
Kurfürstlich hessischer Bauinspektor und Leiter der Saline
Sooden. Bei seiner Begabung und seinem Schaffens-
drange bot ihm aber seine Staatsstellung nicht diejenige
Befriedigung, die er sich von einer freien, von eigenen
Ideen geleiteten Tätigkeit auf dem damals noch wenig
beackerten Felde der Technik versprach.
In der Kurfürstlichen Verwaltung des Berg-Hütten- und
Salinenwesens hatte man seine Dienste und Fähigkeiten
kennen und in einem Maße schätzen gelernt, daß man
sein verbleiben im Amte durch weitestes Entgegenkommen
gegenüber seinen Wünschen veranlaßte. So wurde er
1817 als Oberberginspektor nach Cassei versetzt, und 1832
zum Oberbergrat und Mitglied der Kurfürstlichen Ober-
berg- und Salzwerkdirektion ernannt, mit der Erlaubnis,
zugleich im väterlichen Geschäfte tätig sein zu dürfen.
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