Full text: Zur Erinnerung an die Feiern am 14. und 15. August 1910 aus Anlaß der Vollendung der Lokomotive Fabriknummer 10 000 und des hundertjährigen Bestehens der Firma Henschel & Sohn, Cassel

Das Ausland war stark verlreien, am stärksten wohl die 
japanischen Staatsbahnen, für die fünf Herren, an ihrer Spitze 
Exzellenz Hirai, erschienen waren. Ferner waren anwesend 
die Verteter der sardinischen Bahnen (Generaldireklor Fadda, 
Rom) sowie Gäste aus Buenos-Aires, Kopenhagen, Lemwig, 
Aalberg, Bukarest, Prag, New-York, London, Brüssel und 
Paris. 
Zu der als Festort dienenden großen Maschinenhalle führten 
teppichbelegte arkadenarlige, 80 Meter lange Gänge, die mit 
roten und weißen Edeldahlien geschmückt und außerdem 
mit Fannenbäumen und Tannenzweigen dekoriert waren. 
Der Eingang zu der Feststraße wies das in gelben Imortellen 
ausgeführte Wappen des Maschinenbaues auf, das rechts 
und links von den Zahlen 1810-1910 flankiert war. In 
den von Zeit zu Zeit angebrachten Rondels befanden sich 
die lorbeergeschmückten Büsten der Henschel's, außerdem war 
in einem größeren Rondel die lorbeergeschmückte Büste des 
Kaisers aufgestellt. 
Die Festgesellschaft begab sich um 11 Uhr in den zu einem 
mächtigen Festsaal umgewandelten Teil einer Maschinenhalle. 
Die Gäste waren sichtlich überrascht von der geschickten und 
geschmackvollen Art, in der die Stätte der Arbeit in einen 
behaglichen, aus den Ton der Freude gestimmten Festraum 
umgewandelt war. Der ganze Festraum glich einem Tamnen- 
hain und war mit Guirlanden und Kränzen übersät. Zahllose 
elektrische Lämpchen leuchteten auf rotsamtenem Grunde von 
den Wänden herab, vielfach strahlten die Glühbirnen aus 
den Guirlanden hervor; hinter dem Rednerpult befand sich 
die 10 000 ste Lokomotive, gleißend und glänzend, mit Blumen 
geschmückt, ein technisches Meisterstück, dessen Anblick geradezu 
ästhetisches Vergnügen bereitete. Man hatte die Lokomotive 
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