Full text: Zur Erinnerung an die Feiern am 14. und 15. August 1910 aus Anlaß der Vollendung der Lokomotive Fabriknummer 10 000 und des hundertjährigen Bestehens der Firma Henschel & Sohn, Cassel

vorwärts gegangen bis zum Sturmjahr 1848, in dem die 
erste Lokomoiive aus der Henschel'schen Werkstatt hervor- 
ging, gleichsam eine Botin einer neuen Zeit fürs Vaterland 
und für das Henschel'sche Unternehmen. Wie dann nach 
1866 und 1870, was unsre Väter ersehnt und erträumt, zur 
Wahrheit geworden war — das geeinte Deutschland unter 
dem Scepter eines deutschen Kaisers — da ging's von da 
ab auch mit Riesenschritten im Henschel'schen Unternehmen 
vorwärts, so daß morgen am hundertjährigen Jubeltag die 
Fertigstellung der 10000 sten Lokomotive gefeiert werden 
darf. Das konnte nur geleistet werden auf dem Boden eines 
mächtigen Reiches unter dem starken Scepter des Friedens- 
kaisers, der heute in unsrer Stadt weilt. Das konnte nur 
geschehen, weil sich auf dem Arbeitsfeld des Unternehmens, 
zu dem vor hundert Jahren der Grund gelegt ward, die 
Menschen zusammenfanden zu einer großen Arbeitsgemein- 
schaft. Zu dieser Arbeitsgemeinschaft gehören zum gesegneten 
Wirken alle zusammen — Arbeitgeber, Beamte, Arbeiter, 
der tüchtigste Ingenieur und der schlichteste Handlanger. So 
haben es die Männer gewollt und erstrebt, deren Gedächt- 
nis wir feiern. Sie rufen mahnend in diese Feierstunde 
hinein: „8eid einig, seid einig!“ 
Einigkeit macht stark allenthalben, auch in der Arbeitsleistung. 
Ob einer den Plan der Maschine entwirft oder die Niete zu 
ihr schmiedet, eines ist für das Ganze so nötig, wie das 
andre. Anders ist es äußerlich geworden, als es ehedem 
war; es mußte anders werden, der Fortschritt der Zeit bringt 
von selbst andre Verhältnisse mit sich. Nicht mehr steht der 
Arbeitgeber, wie einst, mit seinen Gesellen in schlichter Werk- 
statt, aber dennoch können und sollen sich auch heute alle, 
die für Erreichung desselben Zieles arbeiten, eins wissen in 
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