nehmens, Georg Alexander Karl Henschel. der seinem Vater
mit praktischem Sinn und hervorragender Tüchtigkeit zur Seite
gestanden, Oskar Henschel, der in jungen Jahren das Erbe
der Väter übernahm und in unermüdlichem Streben mehrte,
so daß er bei seinem Tode seiner Gattin und seinem Sohn
eine Weitfirma von erstem Ruf hinterließ — sie alle sind auf
ihrem Arbeitsgebiet große Männer gewesen. Geistig bedeut-
sam sind diese Männer gewesen, Denker und Künstler, dabei
einfach und schlicht, von höchster Gewissenhaftigkeit, die nicht
mit sich markten und feilschen läßt, von stählerner Willens-
kraft, die von dem, was sie angefaßt, nicht wieder abläßt,
bis das Ziel erreicht ist, erfüllt von heiligem Pflichtgefühl,
treu auf ihrem Posten bis in den Tod. Denn höchste geistige
Begabung ist nichts ohne eisernen Fleiß, ohne das Geizen
mit dem Augenblick, ohne die Leidenschaft des 8chaffens.
Niemandem ist das Gold echten Erfolges in den Schoß ge-
fallen; alles mußte erstritten, erkämpft sein. Kein Großer
hätte geleistet, was er geleistet hat, wenn er nicht sein Leben
durch Bienenfleiß verdoppelt hätte. Wirkliche Erfolge, wirk-
lich bleibende 8chöpfungen werden nur da geboren, wo der
Schweiß von der Stirn rinnt. Ohne Fleiß — kein Erfolg!
Dafür sind die Männer Zeugen, deren Gräber wir umstehn.
Aus diesen Gräbern klingt es in dieser Feierstunde zu uns
herauf: „Unser Leben ist köstlich gewesen, denn es ist Mühe
und Arbeit gewesen". Und so ist es. Denn ohne Arbeit ist
das Menschenleben eine hohle Nuß, ein leerer Becher, ein
brachliegendes Ackerfeld. Ein brachliegendes Feld kann in
Blütenpracht stehen — aber es ist ein wertloses Blühen.
So ist ein Menschenleben ohne ernste Arbeit. Mag es glänzen
und schillern in Schmuck und Herrlichkeit, es ist ein wertloses
Prunken. Nur Arbeit macht das Leben lebenswert, gibt ihm
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