Full text: Brief von Franz Engelhard an Ludwig Emil Grimm

türlich, daß es mir manchmal recht leid thut, so ganz von

Cassel geschieden zu seÿn, wie ich es jetzt bin, vorzüglich

wenn ich einen solchen Brief erhalte, wie Dein letzter.

Hätte ich nur erst recht viel zu arbeiten, so würde es

noch besser gehen, jetzt aber habe ich zu viel Zeit und

Kost zum Nachdenken, und das ist für mich nicht gut.

Es freuet mich von ganzem Herzen, daß die Mit-

glieder des Kränzchens noch gesund und guter Dinge

sind. Der Tod des alten Wild ist also endlich erfolgt;

er wird gewiß von vielen betrauert, aber für die

Dortchen ist dieser Tod eine wahre Wohltat des Him-

mels; sie wäre gewiß noch zu Grunde gegangen durch

das viele Nachtwachen und Mitleiden. In dem Wild-

schen Hause hat dieser Tod wohl keine große Verände-

rung bewirkt. Wie ist denn die Dortchen? Sie lebt

wohl jetzt, nachdem der heftige Schmerz über den

Verlust durch die Zeit verwischt ist, wieder neu auf;

kommt auch wohl jetzt öfter zu Euch als während

der Krankheit ihres Vaters. Die Dortchen ist eine

gar gute und fromme Seele; ich wünsche ihr alles

mögliche Gute, verdient hat die das wenigstens an ih-

ren Eltern.

Wie ist es denn zugegangen, daß Ferdinand in

Berlin eine Stelle bekommen hat. Ihr Bruder kom[m]t

ja recht durch die Welt und wenn Du nun wieder

                                                                             aus

Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.