Düsseldorf den 25ten December 1814.
Guter Louis.
Du meinst wohl mit meinem letzten Briefe, den Du
nicht beantwortet hast, sollte unsere Correspondenz
ganz aufhören und das wünscht Du vielleicht, allein
so geschwind kommst Du nicht davon, denn es ist mir
viel zu viel an Deiner und Deiner Geschwister Freund-
schaft gelegen, als daß ich mich so gleich darin finden
könnte, nichts mehr von Dir und von ihnen zu hören;
wenn Du auch unbekümmert um alle anderen Menn-
schen fröhlich leben kannst, so können das doch andere
nicht, zu denen ich vorzüglich in meiner jetzigen isolierten
Lage gehöre, wo ich mich mehr an die Vergangenheit und
Zukunft als an die Gegenwart halten muß.
Mein Entschluß, das Hessenländchen zu verlassen
muß Dir schon bekannt seÿn; allein damit ist noch nicht
viel in meiner jetzigen Lage geschehen, denn ich weiß
noch gar nicht ob, wie und wo ich wieder werde an-
gestellt werden. Am liebsten wäre es mir noch immer,
wenn ich Bauer oder Landwirth werden könnte, doch das
ist nicht gut möglich. Hast Du denn noch keinen Ent-
schluß gefaßt, ob Du zu Cassel bleiben oder an irgend
einen anderen Ort Deiner Studien wegen gehen willst.
Ich habe Deinen bisherigen Zustand nur als einen
provi-