forma, was er von der Frau Generalin vernommen hätte.
Die Jungfrau Mercer war die Tochter Herrn Balthasar
Mercer, gewesenen Parlamentsassessor's zu Edinburg in
Schottland, Welcher von König Carolo I. zu England viel-
mals in wichtigen Kommissionen verwendet, einst auch
bei einer Sendung nach Hamburg dortselbst mit einer
goldenen Ehrenmedaille gezieret worden war. Ihre Mutter,
auch Elisabeth genannt, war adlichen Geschlechts BeE-
wesen,eine geborene von Kennewy aus Schottland. Als
sich 1644 die gefährlichen Troublen (Revolution Crom-
wells) zu England herfürthäten, mußte sich ihr Herr
Vater,wie auch sein Bruder,der königliche Hofprediger
Robertus Mercer, weil sie Favoriten des enthaupteten
Königs gewesen waren, aus Furcht vor dem Cromwell und
seiner Partei, mit der ganzen Familie aus dem König-
reich begeben; er zog mit den Seinigen nach Bremen,wo-
selbst er von eigenen Mitteln,die ziemlich groß waren,
bis an sein seliges Ende (1650) lebte, drei Söhne und
drei Töchter seiner Witwe,einer frommen,gottseligen
Matrone, hinterlassend....Anno 1660 war in Bremen auch
ihre Frau Mutter gestorben und neben ihrem Herrn Vater
in der Kirche St.Stephan beigesetzt worden,worauf die
Jungfer Elisabeth eine Zeitlang bei Herrn Doktor Schnel-
lens Witwe gelebt hatte. Unterdessen lernte sie die
Frau Schlepüuschin, welche auf ihrem Gute Schönbeck bei
Bremen wohnte,kennen, und da sich der General und die
Generalin Schlepuschin bald darauf nach Schlesien er-
hoben, so nahmen äie dieselbe zur Spieigesellin ihrer
Fräulein Tochter mit sich auf Klein-Polewitz,wo sie
allerseits in guter Aestim gehalten ward.
Sotanes Vernehmen und Nachricht entzündete noch mehr
meine Liebe gegen sie, sonderlich weil ich nun wußte ,daß
Sie zwar vornehmer Abkunft,aber nicht adliger Extrak-
tion wäre, und weil auch Herr Pirner die Jungfrau wegen
ihrer Gottesfurcht,Frömnigkeit,Klugheit,Häuslichkeit
und anderer Qualitäten gar hoch rekommandierte und die
Frau Generalin kein Bedenken trug, bei ihrem vielen Ab-
und‘ Zureisen derselben ihr ganzes Hauswesen zu verträu-
en. Indem num die Ströme keuscher Liebe mein ganzes
Herz erfülleten bis zum Überlaufen,so schüttete ich
dasselbe zuerst gegen diesen ehrlichen Mann aus und