Kinige Anektoten beweisen sowohl das große Ansehen des
Herrn Dekan Lucae, als auch daß er sehr auf Ehrbarkeit
und Sittsamkeit sah und daß er in dieser Hinsicht für
die Damen sehr gefährlich war.
" Die Tochter eines Forstrates begegnete ihm einmal und
hatte einen damals Mode gewordenen Kopfputz "Fontange"
auf ( jene "Fontange" trug die Maitresse König Iudwig XIV.
Gräfin von Fontange, und von Lucae war 1690 ein kleines
Werk "Die verabgötterte Fontange" im Druck erschienen).
Wie sie den Dekan sieht, so tritt sie ehrerbitig Zurück,
allein dieser, dem der Kopfputz anstößig erschien,ver-
Nichtete das künstlich aufgerichtete Gebäude, indem er ihr
unsanft mit der Hand über den Kopf fuhr. Es kam zum Pro-
zeß und der Dekan gewann. - Ein andermal bedeckte er einer
Dame, die im Ausschnitt ihrer Kleider die damalige Mode
zu weit getrieben hatte, den Busen mit seinem Taschen-
tuch, ehe er ihr beim Abendmahl das Brot reichte.“
Im "Europäischen Helicon" eine Schrift von Friedr.Iucae,
die sein Sohn nach seinem Tode 1711 herausgegeben hat, ist
auf Seite 48 über die Familie Wesenbeck zu lesen:
"Mattäus von Wesenbeck, Doktor beider Rechten, hat sein
Stammhaus in Braband,Wesenbeck zwischen Brüssel und Löwen.
Er ward geboren Anno 1521, studierte in Löwen, kam in
der spanischen Verfolgung nach Deutschland, war 1% Jahr
Professor in Jena,Herzog Johann Wilhelm zu Sachsen Rat
und endlich Anno 1569 zu Wittenberg Professor,daselbst
er auch gestorben (5.6.1586) und in der Schloß-Kirche
begraben liegt.Durch seine gelehrte juristischen Schrif-
ten hat er sich unsterblich gemacht,wie auch sein Enkel
Matthäo von Wesenbeck,Erbsessen zu Baikow und Grunnitz,
Churfürstl.Brandenburgischen Geheimen Rat,Canzlern des
Fürstentums Minden und Abgesandter bei dem Friedens-
Schluß Osnabrück und Münster wie auch Anno 1650 bei dem
Executions-Friedensschluß zu Nürnberg!
Im Siebmacher - Wappenwerk- steht u.a. über Wesenbeck:
"Am 16.441571: vom Kaiser Maximilian Il. als adelig an-
erkannt und vom Kaiser Ferdinand III am 5.5.1650 weitere
Anerkennung und Renovation seines Adelsstandes. Hatte
mehrere Rittergüter im Lande Sternberg bis ungefähr 1770
besessen. Im 18.Jahrh.standen noch Glieder der Familie
lc.