gen, der Ort jenes Kirchenamtes war.L. nahm jenen Ruf,
der von der damaligen verwitweten Fürstin ‚Regentin
Ernestine Charlotte an ihn erging und ihn zum Kirchen-
rat und Inspektor des Schulwesens ernannte,wirklich an.
Ein Brief an Hiob Ludolph,dem Präsidenten des "Histo-
rischen Reichscollegs",datiert Siegen d.16.3.1704 (wahr-
scheinlich 1694,denn Ludolph starb 1704),bestätigte
ebenfalls seine Berufung nach Siegen.Im brieflichen
Nachlaß Paullinis (Bl1.96 u.97) steht in einem Brief
ohne Datum? "Vor 14 Tagen ward ich sondiret zu einem
anderwärtigen emptey und zwar nach Siegen in's Nassau-
er Land.Und weiter heißt es: "Icn sehe,daß ich mit Got-
tes Hülfe an dem Ort etwas Gutes schaffen kann. "Der
nächste Brief kam aus Siegen,den14.März 1692 "Ich
hoffe, Ew.werden mein letztes aus Kassel wohl erhalten
haben....Nunmehr bin allhier in meinen Ämtern einge-
führt worden.Ich finde eine überaus große Gemeinde...
Unterdessen dürfte mir die bisher geführte Korespon-
denz etwas Abbruch erleiden. Unsere Post geht nur
wöchentlich einmal nach Frankfurt. L. unterschreibt
mit "Fürstl.Konsistorial Rath,Inspektor und Oberpfar-
rer".
Im Jahre 16%4 ging Lucae als Metropolitan nach Spangen-
berg, trat also wieder in Hessen-Cassel'’'sche Dienste.
In einem Brief an Paullini vom 27.7.1695 (Blatt 113-
114) entschuldigt sich L. wegen langen Schweigens und
teilt dann mit, daß er bisher die Luft in Spangenberg
nicht habe vertragen können und daß er infolgedessen
sogar 14 Tage lang bettlägerig gewesen sei.Über sein
dortiges Wirken liegen keine Nachrichten vor.
Zwei Jahre später, 1696 erscheint L. zu Rotenburg a.d.
Fulda als Oberpfarrer an der dortigen St.Jacobskirche,
Decan des Elisabethenstiftes und Metropolitan der DiöÖ-
cese desselben von dem dort.Landgrafen angestellt.
Im: briefl.Nachlaß Christ.Franz Paullinis (Blatt 39 -
45) steht, daß Friedrich Iucae am 21,Juli 1687 zum
zweiten Male sich verheiratete( wahrscheinlich das
Verlobungsdatum, denn sein Sohn Carl hat als Heirats-
datum den Juni 1688 eingetragen). L.lernte seine zweite
Frau in Eremen kennen’ und verlobte sich auch dort.iIm
"Familienbüchlein" hat sein Sohn Carl eingetragen: Anno
1688 im Monat Juni trat mein Vater wieder in den Stand
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