"Schlesiens Kuriose Denkwürdigkeiten" oder vollkommene
Chronik u.s.w. und. zwar: Kurfürst‘ Friedrich‘ II1.-von
Brandenburg (nachherigem König Friedrich I.von Preußen)
als Gratulationsgeschenk zu dessen Regierungsantritt
gewidmet.Auch ließ Kaiser Leopold I.die "Schlesische
Fürstenkrone" in seinen Erblanden konfiszieren und
verbot das Lesen. Die Ursache soll sonderlich die Stel-
le Seite 588 sein,wo Lucae aus einer damals gedruckten
Broschüre: "Von wem und durch wen der Kaiser und das
Reich verraten sei", gemeldet hatte, Herzog Georg Wil-
helm von Schlesien gehöre zur Zahl derjenigen Prinzen,
denen die Jesuiten den Lebensfaden abgeschnitten haben.
Dieser Prinz ist,wie schon erwähnt,am 21.11.1675 im
Alter von 15 Jahren gestorben.“
Die wertvollste Anerkennung erhielt Lucae etwa ein hal-
bes Jahr nach Erscheinen dieses Buches (1689) in der
Aufforderung des Geschichtsforschers Paullini, dem da-
mals beabsichtigten Collegium für deutsche Geschichte
beizutreten.Dr. Friedr.ILucae entdeckte 1850 in der Jena-
ischen Universitätsbibliothek zwei Folienbände mit dem
briefl, Nachlaß: Christ. Franz Paullinis, worunter. sich
auch einige 40 Briefe des Chronisten Lucae befinden.
In einem Brief vom 17.0kt.1690 (Blatt 59 u.:60) ist. an-
geführt,daß Friedr.Lucae sich über ein Leiden am rechten
Ohr, das mit Brausen begann und in einen Ausfluß über-
ging, dem Gehör sehr hinderlich sei,beklagte.Dr.Friedr-
Lucae führte 1850 an, daß er ganz dasselbe Leiden hatte,
mit dem einzigen Unterschied, daß das linke Ohr der
leidende Teil war.
Lucae ist der 0.a.Gesellschaft beigetreten und war im
Frühjahr mit seiner deutschen Kirchengeschichte be-
schäftigt, als ein Brief abgegeben wurde, der als Absen-
der von einem der größten Denker aller Zeiten,Gottfried
Wilhelm von Leibnitz Hannover, unterzeichnet war.Der
Briefaustausch war ein sehr reger.iIn dem Briefwechsel
ist auch von einem Herrn YPapin die Rede,der 1691 in
Cassel Versuche unternahm, mit einer Maschine einige
Fuß tief unter Wasser zu fahren.
In dem letzten Brief Iucaes an Leibnitz wird einer Be-
rufung an ein Kirchenamt außerhalb Hessens gedacht und
aus dem hierauf folgenden Brief von Leipnitz sehen wir,
daß Siegen, damals die Residenz der Fürsten Nassau-Sie-
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