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steller bekannt geworden). Unter seinem (Burmanns)
Präsidio hatte ich selbst einmal lateinisch zu dis-
putiren. Und da ich diese Disputation drucken ließ,
so dedicirte dieselbe meinem Herrn Pathen Herzog
Christian zu Liegnitz und Brieg und seinem Prinzen
Georgio Wilhelmo und schickte sie dahin. Dafür
schenkte mir seine Durchlaucht 100 Reichsthaler.
Endlich reisete ich von Utrecht ab,unter vielen Thrä-
nen von meinem getreuen Hartfeld scheidend, mit dem
ich ein Jahr lang als ein Herz und eine Seele gelebt
hatte. Meine Reise ging über Wörden,Bodegrave,Alzten
dahin. Bei meiner Ankunft in Leyden fand ich unter den
Studierenden sehr viele Landsleute,welche mich herzlich
bewillkommten.Die Zahl der Studenten erstreckte sich
über drei Tausend aus allen Nationen.Herr Jakobus Golius,
der berühmte Mathematikus und Linguist verwaltete da-
mals das Rectorat und nahm mich unter die Zahl der Stu-
dierenden auf. Betreffend die Professoren der Theologie
SO war derselben Senior Abraham Heidanus ein Oberpfälzer
(Abraham von der Heyden geb.2,8.1597 zu Frankenthal
starb am 15.10.1678 zu Leyden - heutige Schreibweise
Leiden- ).Zu meiner Zeit befanden sich bei dieser Uni-
versität eine große Frequentz von über 3000 Studiosos.
Vertreter derselben waren aus vielerlei Nationen,wiewohl
die Holländer den größten Teil ausmachten.”
—- Von Leiden aus besuchte Iucae die Städte Amsterdam,den
Haag,Schloß Ryswick und Delft. Am 2.Mai 1667 ging er
wieder zurück nach Deutschland und zwar mit dem Schiffe
nach Hamburg.Nach sechtätigem Aufenthalt brachte ihn
die Postkutsche über Lauenburg, Perleberg,Spandau nach
Berlin-—.
"Ich besuchte in Berlin mehrere alte Freunde meines Vaters,
wie z.B.den churfürstlichen Hofprediger Stoschius,welche
mich sehr höflich empfingen und behandelten.So machte ich
auch dem Conrector des Gymnasiums,Herrn Vechnero,dem:
Sohne des Vorgängers meines Vaters am Briegschen Gymna-
sio die Visite,welcher durch meine Schwester Schmettau
so gar mit uns verwandt ist. Da sich.aber derselbe, trotz
früheren Versprechens allmöglicher Freundschaft,wenn ich
nach Berlin kommen würde, mit seiner Frau ganz fremd ge-
gen mich stellete,so machte dem stolzenSchulmann auch
nicht viel Complemente, sondern sprach nach dem kaum ge-