Ereignisse in Vergessenheit gerieten,zumal unsere Vor-
fahren damals in der Pfalz diese bewegte und schwere
Zeit unter französischer Herrschaft durchmachen mußten.
Die alten Kirchheimer Brauereien wurden auf rein hand-
werklicher Weise betrieben.Es war üblich, daß der Bier-
brauer auch das Küferhandwerk erlernte und so seine
Fässer und Bütten selbst herstellte,daneben war er
noch sein eigener Mälzer und Brauer.
Schon im Mittelalter war neben den beiden großen Stän-
den Adel und Geistlichkeit die Handwerker die Hauptver-
treter des dritten Standes,des Bürgertums.Gleiche Be-
rufsgruppen waren fest zusammengeschlossen in den ein-
zelnen Zünften. Der junge Handwerker mußte drei Jahre
die Fremde mit dem Wanderstab durchstreifen und man be-
trachtete den Staub der Landstraßen als das beste
Schleif- und Putzmittel für den Jungen Handwerker. Erst
nach seiner Wanderzeit wurde er als Bürger und ehrsa-
mer Handwerksmeister von seiner Vaterstadt zugelassen.
Die Blütezeit des Wanderns und Zeit des strengen Regi-
ments der Zünfte ging durch die Entstehung von Fabri-
ken und Industrien gegen Ende des 19.Jahrh.immer mehr
zurück. Zu ihrem Meister (Schutzpatron) hatten die
Brauer sogar einen König erkoren " Gambrinus,König von
Flandern und Brabant"soll als erster aus Gerste Malz
gemacht und das Bierbrauen zuerst erdacht haben.in ei-
nem alten Braubuch steht folgender Spruch:
"Ein böses Weib, ein saures Bier,
der liebe Gott behüt uns dafür",
Meist hatten die Handwerker, wie Ludwig Christian Iucae
auch noch einen landwirtschaftlichen Betrieb zu versor-
gen, denn man lebte von dem, was der Boden gab.Aus ei-
nem beigehefteten Brief ist ersichtlich,daß L.wie alle
Handwerker auf Wanderschaft ging und sich 1789 mit 21
Jahren in Bremgarten (Schweiz) aufhielt.Dort mußte er
sich im £pital in Zürich einer Augenoperation unter-
ziehen. Leider sind sonst keine weiteren Unterlagen -
z.B.Wanderbuch und Arbeitsbescheinigungen- vorhanden.
Zu damaliger Zeit gab es nur dunkles Bier; das helle
Bier kam erst in den 1880 er Jahren auf.Es wurden zwei
Sorten gebraut;das Winterbier (Jungbier) zum baldigen
Verbrauch bestimmt, während das Sommerbier (Ilagerbier)
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