Von der Vorsicht bey dem Baden. 8i
Kopf ein mit kaltem Wasser, noch besser mit Rosen-
waffer oder Rosenessig, angefeuchtetes Tuch legen.
In dem ersten Bade muß man sich den ganzen
Körper, soweit als man mit der Hand reichen kann,
waschen. Dadurch wird aller verstopfender äusserer
Schmutz gleich abgenommen, und das Wasser kann
eher seine Wirkung verrichten, als wenn e6 dieses selbst
erst thun muß.
Im Bade, und wenn man herausgeht, muß
man alle kühle Luft abwenden. Man trocknet sich
geschwind ab, und kleidet sich mit einen: trockenen ge
wärmten Hemde, und übrigen Kleidern an. Man
hat hierzu alle Gemächlichkeit, ein wohlverwahrtes Zim
mer, und brennendes Feuer im Camin.
Nach dem Baden muß man nicht gleich in die
freye Luft gehen, sondern sich eine halbe auch ganze
Stunde in das Bett legen, und darinn die Ausdün
stung oder den Schweiß abwarten.
Die mit geschwollenen, verhärteten, steifen, lah
men , und contracten Gliedern geplagte, können mit
Nutzen die leydenden Theile vor- und in dem Bade
mit einem Stück Flanell reiben. Dadurch befördern
sie die Wirkung des Wassers, die Zertheilung des
Uebels, und die Ausdünstung an dem Theile wird
heilsam vermehret.
Ob man zugleich täglich trinken und baden müsse?
oder ob man einige Tage trinken, dann baden, und
darauf wieder fort trinken, oder auch dazwischen ruhen
müsse? Ob man des Vormittags, und auch des Nach
mittags, also zweymal in einem Tage baden müsse, ,
oder nur einmal? Wie lange man baden soll und muß?
Allee das lehret die Beschaffenheit des Körpers und
des Uebels, welches man überwinden will. Es ist aber
F niemals