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Zweyter Abschnitt.
Von dem Baden, und der nöthigen
Vorsicht dabey.
C\d) rede hier hauptsächlich von demjenigen Baden,
C mo man über den ganzen Leib badet. Bloße
*\J Fusbader, Tropfbäder, Dunstbäder, gebraucht
man nur in gewissen Umständen, in gewissen Absich
ten , die der Arzt angeben, und wobey man seinen be
sondern Vorschriften auf das genaueste folgen muß.
Was ich von der Curzcit, und der Vorbereitung
zu dem Gebrauch des Trinkbrunnens, gesagt habe,
das gilt auch größtentheils van dem Baden. Ein
abführendes Mittel, und eine Aderlaß, sind fast allen
nöthig. Zu der fernern Vorbereitung trinkt man erst
einige Tage das Trinkwasser; dadurch werden die Ge
fasst geöffnet, und, durch feine laxirende Kraft, die
Unreinigkeiten aus dem Magen und den Gedärmen aus
geführet; und es wird also verhindert, daß diese nicht
in das Blut hernach übergehen, und allerhand Uebel
erzeugen können.
Trinket man bey dem Gebrauch, dieses oder ein
anderes Mineralwasser fort, welches gemeiniglich ge
schiehet, so muß man eine, anderthalb bis zwey Stun
den nach dem Abtrinken Vorbeygehen lassen, ehe man
sich in das Bad begibt. Der getrunkene Brunnen
muß erst gleichsam den Körper wieder verlassen, we
nigstens seine Wirkung durch den Stuhlgang vollbracht
haben. Badet man allein, so ist es doch allemal
rathsam, erst die natürliche Leibesöffnung abzuwarten,
ehe mau hineingehet.
Das