Full text: Beschreibung der Gesundbrunnen und Bäder bey Hofgeismar

y6 m. Abtheilung. I, Abschnitt. 
nen Zweck erreichet hat. Jedoch kömmt es auf ein- 
oder zwey Glaser mehr oder weniger nicht an. Der 
Appetit oder der Widerwille dazu, sind hier die beste 
Richtschnur. Am Ende der Cur kann man, in 3. bis 
4. Tagen, nach und nach wieder weniger trinken, oder 
auch gleich bey der stärksten Portion aufhören. Den 
völligen Beschluß macht man mit einem abführenden 
Mittel. Darauf ruhet man einige Tage, und reiset 
nach Hause. 
Wie lange man trinken müsse? Das hangt von 
dem Befinden, von der Minderung des Uebels ab. 
Die gewöhnlichste Zeit sind 3. bis 4. Wochen. Ei 
nige haben mehr, andere wenigere Zeit nöthig. DaS 
begreift ein jeder leicht. 
Der Arzt muß übrigens entscheiden, ob das 
Wasser rein für sich allein, oder mit Milch, mit Mol 
ken u. d. versetzt, getrunken werden müsse, oder ob an 
dere Arzneymittel, zur bessern Wirkung des Wassers 
und Unterstützung desselben, nöthig sind, oder nicht; 
darum ist er da. Hiervon rede ich also nichts. Der 
von dem Brunnen, und alsdann von seinem Kranken 
entfernte Arzt, kann niemals zureichend rathen. Nicht 
alle können nach einerley Methode durch das Wasser 
geheilet werden. Die Verschiedenheit der Umstande 
macht Aenderungen im Gebrauch. — Das ist inzwi 
schen eine allgemeine Regel: Solange der Brunnen 
gut wirket, der Appetit zum Essen und Trinken, der 
Schlaf gut bleiben, und sonst keine bedenkliche Zufalle 
kommen, solange ist derselbe allein die beste Arzney. 
Zwey-
	        
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