72 in. Abtheilung. I. Abschnitt.
sovielc Zerstreuungen, soviel Unabhängigkeit von aller
Arbeit, von allen Sorgen, als ihm möglich ist.
Zu dem Gebrauch eines Mineralwassers ist einige
Vorbereitung überhaupt nöthig. Der Vollblütige muß
aderlaffen, alle müssen laxiren. Wer das Aderlässen
gewohnt ist, wem das Gesicht roth aufgetrieben wird,
wer eine Schwere in den Gliedern, Wallen im Blute
fühlet, unruhig schläft, gleich einen Schwindel ben ge
ringem Bücken empfindet, der muß, io. bis 14. Tage
vor der Cur, nothwendig eine Ader öffnen lassen. Das
Laxiren thut man einige Tage darauf. Englisch.
Sedliher- Seignette- oder ein anderes Digestivfalz,
Rhabarber, Manna, Sennesblatter, sind die besten
Mittel. Niemals muß man starke Purganzen neh
men, die den Körper, nach zu häufigen Ausleerungen,
schwächen. Spüret nian eine besondere Uebelkeit,
Eckel, Ausstößen, vielen Schleim, Aengstlichkeit, und
Drücken im Leibe nach den Mahlzeiten, Hartleibigkeit;
so kann das Laxiren vor der Aderlaß hergehen. Oft
ist ein Brechmittel nöthig, besonders wenn man einen
bittern Geschmack, offenbare Uebelkeiten aus dem Ma
gen , schleimigen Mund, und Reiz zum Erbrechen füh
let. Ist der Körper von allen solchen Beschwerden
frey, so kann das Laxiren bis zum Anfang der Cur
ersparet werden; da man es denn des Abends vorher,
oder des Morgens mit dem ersten Wasser selbst nimmt.
Das war das allgemeine nöthige.
Manche Krankheiten erfodern aber eine größere
und andere Vorbereitung, besonders zu den Stalwas
sern. Man muß ihnen oft die zusehr verschleimten
und verstopften Wege etwas öffnen; mancher Zufall
muß erst gehoben werden, ehe man sie selbst gebrau
chen kann, und dergleichen mehr. Alles dieses muß
der