Von d. Wirkungen d. Babwassers. 6z
viele Löcher auf der Brust, an den Armen, und
an den Beinen. Nach 3. Wochen waren die Men
ses auögebrochen, jene Löcher heilen, und das Mäd«
gen wird gesund.
3) Ein Mann hatte das Blutspeyen unterdrückt,
und leidet davon ängstliche Schmerzen. Der Trink
brunnen, mit Ziegenmilch verseht, befördert ein ge
ringes neues Blutspeyen, er trinkt das Wasser auf
diese Art fort, gebraucht einige Fuöbader, und die
Gesundheit wird die Erfüllung seiner Hoffnung.
4) Nach einer zurückgetriebenen Kratze ward eine
Person von einer Art Hypochondrie gemartert. Der
Trinkbrunnen und Bader locken jene wieder hervor,
und der Kranke geneset durch den fortgesetzten Ge-
brauch.
Ehe ich diese beyden Wasser verlasse, will ich
noch eine kleine Beobachtung erzählen. An die Sei
ten und Decke des Stollen oder Kanals, durch welche
der Abfluß beyder Wasser gehet, setzt sich hier und
da ein weißes glänzendes, aus vielen Lamellen beste
hendes Wesen an, welches an einigen Stellen läng
lichte Anschüsse bildet. Es ist mürbe, schmelzet zum-
theil zwischen den Fingern, und an freyer Luft, und
schmeckt salzig. Kaltes Badwasser löfete etwas da
von auf, und dann brausete das Wasser stark mit
Vitriolgeist. Diese Säure brauset auch stark mit der
Materie selbst, und langsam fort, sie löset es aber nicht
ganz auf. Es ist eine alkalische Salzerde, welche
vermuthlich von den aufsteigenden Dünsten und Feuch
tigkeit der Mauer angeleget wird. Besondere Kenn
zeichen eines Selenitö, den ich vorher darunter
glaubte, entdeckten sich nicht.
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