Von dem Gehalt des Badwassers. 55
linder Abdampfung wieder erhält. HoffttlÜNtt
glaubt sogar, daß die Mineralwasser aus Thon-
und Lettenerden eine Eisenocher mitnehmen können,
welche hernach, mit dem sauren Schwefelgeift verbun-
den, *11 einem feinen Eisenvitriol wird. Besonders
hat die Thonerde vieles von einem fetten zarten We
sen. Viele von diesen Erden sind so stark damit ver
sehen , daß sie zu Verfertigung irdener Gefäße, ohne
Zusatz magerer Erde, «licht können gebraucht werden,
wegen ihrer grossen Geschmeidigkeit, wegen ihres lang
samen Austrocknen, und wegen des Schwinden, wenn
sie getrocknet und gebrannt werden. Eben dieses fette
Wesen ist die Ursach, warum man mit glltem Nlltzen
Thon hinter Mauren seht, welche Wasser halten sollen.
Es ist mir also wahrscheinlich', daß dieses Badwas
ser seinen Ursprung, wenigstens seinen Durchfluß, in
der Gegend hat, wo die Thon- und Lettenerden hauflg
allzutreffen sind. Wir wissen auch, daß die Schwe
felkiese etwas fettes haben, und daß dieses durch die
Verwitterung einem Mineralwasser mit dem Geist zu
gleich einverleibet werde. Dieses kann auch etwas
beytragen.
Als etwas besonders ist von dem Badwasser an
zumerken, daß es hineingeworfenes Eisen anfrißt, und
nachgerade ganz verzehret. Ich habe diese Beobach
tung allö dem Munde eines glaubwürdigen Mannes
gehöret, der eben so sehr dem Staate, als der Gelehr-
samkeit Ehre macht. Er erzählte mir, daß man es
vorzüglich an Schlüsseln bemerkt hätte, welche in die
Einfaffung der Quelle gefallen waren : Allemal sind
sie, bey dem Ausräumen oder Nachsuchen in dem
Wasser, nach einem Jahre, ganz verzehrt gewesen, und
nichts ist davon übrig geblieben, als die Materie, die
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