Von d. Cigenschafften u. Wirknngen. 41
lösen die zähen Säfte auf, sie eröffnen alle Wege, die
zu einiger Ausführung dienen , und führen die gleich
sam abgespülten Unreinigkeiten durch die Ausdünstung,
vorzüglich aber durch den Stulgang und Urin, aus.
Es gehet folglich das Wasser durch alle Adern des
Körpers, und vermindert selbst die überflüssige wässe
rige Beschaffenheit des phlegmatischen Bluts, indem
hier gemeiniglich der Urin viel starker abgehet, als
man Wasser genossen hat. Es laxiret bey einigen so
stark, daß der Herr Hofrath Wüstenberg genöthi
gt worden ist, weniger, als gewöhnlich ist, trinken
zu lassen.
Seine sehr feine alcalische Erde dampfet die
Säure, schluckt diese und die Schärfen in sich. Sie
ist so zart, sie verbindet sich so leicht und innigst mit
den Säuren, daß sie, glaube ich, selbst in dem Kör-
per zu einem unvollkommenen Mittelsalze wird, sich
leicht auflöset, und die larirende und urintreibende Kraft
vermehren hilft. Sie kann die verdorbene Galle
schärfen, und die schädliche öliche ranzige Beschaffen
heit der Säfte verbessern, sie seifenhaft und geschickt
machen, leichter mit dem Wasser ausgeführet zu
werden.
Seine feinen Eisentheile, oder vielmehr sein zar
ter Eisenvitriol, stärket den Magen, und überhaupt
die schlaffen Theile, gibt ihnen die nöthige Spannkraft
wieder, indem er gelinde zusammenziehet, reizet, und
die Bewegungen der festen Theile lebhafter macht.
Die Säfte werden daher besser durchgearbeitet, der
matte Körper erlanget seine Stärke wieder, er sänget
an wieder zu blühen, und wird vor künftigen Uebeln
gesichert.
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