Von dem Trinkbrunnen insbesondere. 27
sein Helles Ansehen wieder geben, weil diese Säure
die getrennten vesten Bestandtheile wieder auslöset,
seine vorigen einmal gestörten Eigenschaften aber nie«
malS.
Die Saure ist offenbar zugegen, dennoch brau«
ßet das Wasser mit keinem Alcali auf; es macht die
Milch nicht gerinnen, und färbt den Violensaft nicht
roth, ob eö gleich scheinet, als wenn im Einguß oben
darinn eine röthliche- gleich verschwindende Farbe ent
stünde. Seine alcalische Bestandtheile haben, wie
in den meisten Sauerbrunnen, die Oberhand, so lange
das Wasser in seinem natürlichen laufe und Bewegung
ist. Alsdann fmd die Luft, der saure Mineralgeist,
die Eisentheile und Erde noch immer untereinander
vereiniget, und das Aleali bleibt so lange frey. Wie
dieses alles zugehe, haben uns große naturforschende
Aerzte gelehret.
Ein Medicinalpfund von diesem Trinkwasser wird
von 4. Gran frischen und feinen Galläpfelpulver, in
4. Minuten, ganz rothbraun gefarbet. Ein Trink
glas voll wurds von einem halben Scrupel gleich roth,
dann braun, und nachgerade schwärzlich. Mit meh-
rern Dingen habe ich dieser Erscheinung wegen keine
Versuche angestellt, da die Galläpfel alles thun, was
man von Eichenlaub, Thee, Tormentil und derglei
chen, erwarten kann; und da es ausgemacht ist, was
die Erscheinung der braunrothen oder schwarzen Farbe
beweiset. Wasser, welches 48. Stunden lang in einem
offenen GefäS an der freyen Luft und Sonne gestanden
hatte, trübe war, und einen feinen graulichen Bodensah
zeigte, Geruch und Geschmack verlohren hatte, wurde
von Gallapfelpulver nicht mehr gefärbt. Sobald ich aber
frisches Wasser dazu goß, geschahe es gleich.