26 I. Abtheilung. H. Abschnitt.
Hieraus siehet man deutlich, daß eine Saure
in dem Wasser sey, und sein Eisenvitriol hebt allen
Zweifel. (*)
Diese Säure ist der feine schweselichte Mineral-
geist, womit es reichlich verbunden ist. Er offenbahret
sich ferner dadurch, daß der Brunnen bey verschiede
nen Personen besonders wenn sie denselben geschwind
trinken, den Kopf leicht berauschet und taumelnd macht.
Er ist die Ursach, mit Beyhülfe des feinen luftigen
Wesens, daß die Quellen niemals im Winter zufrie
ren. Er, und diese Luft zersprengen leicht die zuvoll
gefüllten und zu geschwind verstopften Bouteillen, be
sonders wenn die Witterung sehr heiß ist, beyde hal
ten, wie ich schon mehrmalen gesagt habe, die Be
standtheile in ihrer feinesten Mischung, so, daß ohn-
erachet der Menge derselben, dennoch das Wasser
crystallenhelle bleibt. Sobald die Luft verflogen, der
Mineralgeist aus der Verbindung gewichen, und zum-
theil mit jener fortgegangen ist, so schwimmen die ge
trennten vesten Bestandtheile in gröberer Gestalt darinn
herum; theils fallen sie auf den Grund des Gefäßes,
und das Wasser wird trübe; es verliehret seinen natür
lichen Geschmack, seine Leichtigkeit, und ist verdorben.
Durch eingetröpfelten Vitriolgeist kann man ihm zwar
sein
(*) Der gelehrte Herr Leibmedicus Vogel hat in einer
Vorlesung m_ der königlichen Gesellschaft der Wissen«
schäften zu Göttingen gezeiget, daß man den Eisenvitriol
in den Stalwaffern vielmehr leugnen, als annehmen müsse.
Ist nun nach seiner Erklärung kein vollkommener Eisen
vitriol darinn, so sagt er doch, daß seine Bestandtheile,
aber getrennt, darinn sind. Dies ist genug für denVe«
weis der Saure. S- göttingische Anzeigen von gelehrten
Sachen, 5. St. 1771. A. d. Verf.