Von dem Trinkbrunnen insbesondere, rz
Um die etwa aufsteigenden Dünste näher zu be
obachten, legte ich mich an einem Morgen sehr früh,
ehe die Sonne recht hervor gekommen war, mit dem
Gesichte nahe über die Einfassung der Quelle, ich
konnte zwar keinen dichten aufsteigenden Dunst bemer
ken, eö war mir aber dem Kopf, besonders den Au
gen, empfindlich. Eben dieses wollte ein verständi
ger Curgast, welcher von seinen gichtischen Gebrechen
glücklich geheilet wurde, wahrgenommen haben.
Hier sahe ich auch die zarte glänzende Fetthauk,
oder sognannten Pfauenschwanz, welchen der Brun
nen alle Morgen gebildet hat. Ich kann die spie
lenden Farben nicht alle genau bezeichnen, weil die
Quelle tief liegt, die Einfassung über das Wasser her
vorraget, die helle Sonnenstralen in das geräumige
Gebäude nicht genug eindringen können, und dieselbe
gemeiniglich durch schon geschöpftes Wasser aus der
Quelle zerstöret war. Dieses kann insofern auch gleich
gültig seyn, wenn man nur weis, daß dieses Wasser
eine Fetthaut, wenn es ruhig gelassen wird, in kurzer
Zeit bildet. Und dieses geschiehet in wenigen Stun
den. Ich habe diese Fetthaut aber, m ihrer völligen
Gestalt, an dem Ausstusse der Nebenquelle, wovon ich
unten reden werde, gesehen. Hier hatte sie schim
mernde Regenbogenfarben, eine Mischung von blau,
gelb, roth und grün, nachdem man sich gegen sie und
das hellere Licht stellte. Eben so, wiewol nicht so
vollkommen, sahe ich sie in der Oberfläche des Trink
wassers , welches ich, in einem Glase, 48. Stunden
an der freyen Luft und Sonne hatte stehen lassen.
Sie zertheilte sich in Stücke, wenn man mit dem Fin
ger hineinstieß, und man konnte Lamellen davon her
ausnehmen, welche weich und etwas fettig waren.
B 4 Die