22 I. Abtheilung. II. Abschnitt.
Das Hydrometer sinkt nicht so tief hinein , als
im süßen Wasser. Seine Mineralien halten dieses
mehr oben schwebend. Dies nennet man seine innere
Schwere. Wenn es aber lange an freyer Luft ge
standen hat, die Vesten Mineralien aus der Mischung
getrennet, und größtentheils zu Boden gefallen sind,
so sinkt es tiefer, und zeigt also wenigere Grade außer
dem Wasser.
Ich ließ eine Bouteille bis in den Hals voll frisch
geschöpftes Wasser auf mein Zimmer bringen, welche
mit dem Korkstöpsel bis zum möglichsten Grade vest
verstopfet, und von dem Jungen, der sie mir brachte,
im laufen heftig geschüttelt war. Ich riß mit dem
nicht tief genug einqeschrobenen Korkzieher die Halste
des Korkens ab, so daß das Wasser noch nicht die
geringste Luft bekam. Ich schrob denselben wieder ein,
und kaum erhielt dag GefaS einige Oeffnung dadurch,
so drangen häufige LuftbläSgen mit einem Gezische her
vor, und ein flüchtiger kaum merklicher Dunst kitzelte
bey dem Anriechen die Nase.
Ich ließ hierauf eine Bouteille bis etwas über
die Hälfte anfüllen, verstopfte sie mit meinem Finger,
schüttelte das Wasser stark um; ich konnte aber keinen
ganz deutlichen Dampf sehen, wenn ich den Finger
geschwind herauszog; jedoch merkte ich einen feinen
aufsteigenden Dunst, wenn ich die Oeffnungder Bou
teille mit meinem Auge in eine gerade Linie brachte,
und gegen das helle Licht hielt. Ich empfand
aber bey dem Anriechen nichts, als den natürlichen
Geruch des Wassers. Hier drang das lüftige We
sen, mit dem fortgenommenen Mineralgeist, nicht so
concentrirt hervor, wie durch jene sehr kleine Oeffnung in
dem Kork.
Um