20 I. Abtheilung, n. Abschnitt.
einerley Richtung in seinem Lauf hat. Es macht oft
ein sprudelndes Geräusch im Hervorquellen. Der Zu-
schauer siehet mit Vergnügen ein kleines Lustspiel der
Natur, wenn er sich forschend an die Quelle seht.
DaS Geräusch entstehet nach keiner vestgesetzten Ord
nung; sondern bald nach einer halben, bald nach einer
ganzen, bald nach mehrern Minuten. Die Ursache
davon sind Luftblasen, welche in der Tiefe der Quelle
ausgeworfen werden, schnell in die Höhe steigen, und
eine wallende Bewegung machen, als wenn Was
ser kocht. Es steigen derselben immer einzelne klei
nere zu der Oberstäche; denn kommen viele und größere
geschwind hintereinander, und hierdurch entstehet das
erwähnte Geräusch.
Es ist von Natur kalt; es frieret nie im Winter
zu, sondern dampfet bey der stärksten Kälte. Keine
trockene Zeit mindert seinen Ausfluß. Bey anhal
tendem sehr heißen Wetter, bey Gewittern, soll eS
schwefelichter schmecken, geschwinder und stärker den
Kopf leicht berauschen, als es sonst bey vielen thut,
welche eine gewöhnliche Quantität davon trinken. Es
ist hell, ganz durchsichtig, und perlet fein, aber deut
lich , in einem Glase gleich nach dem Schöpfen. Es
riechet schwefelartig und schmeckt erfrischend, und,
wenn ich es so nennen kann, schwefelicht - vitriolisch.
Gleich in dem starken Aufwurf der Blasen geschöpfet,
scheint es etwas stärker zu schmecken, vermuthlich we-
gen des Mineralgeistes, wovon die Luftblasen mehr
mit sich fortnehmen.
Das Wasser führet eine orangefarbene Ocher- oder
Eisenerde mit sich. Sie siehet lebhaft aus, sie ist
sehr fein und weich im Anfühlen. Sie schmeckt weich,
etwas zusammenziehend und erdhast. Sie legt sich
allem«