Full text: Beschreibung der Gesundbrunnen und Bäder bey Hofgeismar

it l. Abtheilung. I. Abschnitt. 
Etwas von dem Alterthum dieser Heilwasser will 
ich meinen neugierigen Lesern anführen. Ich sage et 
was. Denn, um alles in ein reines Licht zu sehen, 
soll es zumtheil an hinlänglichen Nachrichten fehlen, 
und mir fehlet es auch an Gelegenheit, die ältesten 
Nachrichten darüber aufzusuchen. Von der Stadt 
selbst, und ob sie dasjenige Geismar sey, wo ehemals 
die Catten ihren großen Eichbaum göttlich verehret 
haben, davon rede ich nichts. Zu unserm Mineral 
wasser kann dieses gleichgültig seyn, und ich überlasse 
die Entscheidung unsern Antiquaren. (*) 
Der Badbrunnen ist, nach allen Zeugnissen, 
schon über zweyhundert Jahre bekannt, und hat stch 
immer besonders kräftig bewiesen. Der ehemalige 
Professor der Mathematik in Erfurt, M. George 
Schultz, sagt in seiner Beschreibung, daß er im 
Jahre i6zy. von einigen Einwohnern der Stadt ver 
nommen habe, daß derselbe damals schon über achtzig 
Jahre in gutem Rufe wegen seiner heilsamen Wirkun 
gen gestanden habe. 
Der Trinkbrunnen sott im April l6gy. etwa drey 
Schritte von jenem, wo er jeht noch eingefaßt ist, ent- 
sprun« 
(*) Diese Stadt ist eine von den ältesten Städten in Hessen. 
Schon im XI. Jahrhunderte wird derselben in Urkunden 
gedacht. Man muß ste mit dem im Amte Gudensberg, 
bey Fritzlar, gelegenen Dorfe Geismar, allwo zu den 
heydnischen Zeiten der daselbst gestandene große Eichbaum 
von den Hessen göttlich verehret worden, nicht vermü 
schcn. Vormalen stand diese Stadt unter der Herr-' 
schafft der Erzbischösse zu Maynz; gelangte aber im Jahr 
14.62. an das Fürstliche Haus Hessen. Mehrere histori- 
sehe Nachrichten davon findet man in Gchmmckens Ver 
suche einer umständlichen Beschreibung der Residenzstadt 
Cassel. S. 457. A. d. H.
	        
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