Von der Lage des Gesundbrunnen, x i
wohl oben, als in der Tiefe um die Quelle, ist alles
mit steinernen Platten belegt, und sauber eingefaßt.
Hinter diesen glänzenden Gebäuden sind, zum er
götzenden Vergnügen abwechselnde Spatziergänge an
gelegt. Große Alleen, schattende Bogengänge, ab
getheilte Cabinetter, ein von grüner, Sträuchen lebendes
und bewundernswürdiges Theater, Eremitage, Bou-
squets mit einer fröhlichen Abwechslung von Sträuchen
und Blumen; ein rauschender Wasserfall, der die
Nachtigallen herbeyrufet und zum angenehmen Gesang
reizet, locken den Greis und den Jüngling in die ih-
uen so heilsame freye Luft, welche sie hier bequem und
mit Luft genießen können. Selbst Kunstverständige,
und Leute welche die berühmtesten Bäder- und Brun-
uenanstalten in Deutschland und andern Landen gese
hen haben, sind in ein angenehmes Erstaunen gera
then , und haben die Einrichtungen und die Schönheit
des Ganzer,, als vorzüglich, mit ihrem Beyfall be
trachtet. In der That findet man hier auch alles,
was man erwarten kann. Der Kranke und der Ge-
fünde haben hier was sie wünschen, und jener beson-
ders große Heilmittel; beyde in allem Betracht alle
mögliche Gemächlichkeit, Vergnügen, und einen wohl-
feilen, gewiß gegen andere solche Orte wohlfeilern Auf-
errthalt. (*) Hier ist alles anmuthige in einer Kette
gleichsam vereiniget, und Sinne und Geist können sich
hier vergnügen.
Etwas
(*) Esser, und Trinken kann ein jeder nach Belieben wohl«
feiler oder theurer wählen; auch nach Gefallen auf fei'
uem Zimmer oder in Gesellschafft speisen. Auch für
geringe und arme Leute ist, durch Anlegung der Bäder
und Zimmer in der ehemaligen Lempemühle, gar gut ge«
sorgt. A. d. H.