148 Nachtrag von 1772.
He, oder alter Geschwüre eine Nachricht geben könnte.
Der Schwefel den verschiedene Badwasser und für-
nehmlich das Aachener mit sich führet, mögen sich hier
wohl so gut erweijsen, als das Geismarische, aber ge
wiß nicht besser.
Allein ausser seiner seiffenhafften und schwefeligten
Eigenschaft hält das Geismarische noch ungemein vieles
Eisen in sich; und daher kommt es, daß es sich noch
sehr stärkend erweisset, und bey geschwächten Fasern
und rhachitischen Zufällen ungemeine Dienste leistet.
Allein auch dieserwegen würde ich nicht schreiben, weil
es auch an solchen Bädern nicht fehlet, welche reich an
Eisen sind.
Unser Badwasser ist aber seiffenhafft, es hat
Salz, es hat Schwefel, e6 hat Eisen, und dieses al
les in einem reichen Maas, und daher glaube ich nicht
unrecht zu haben, wenn ich mir einbilde, daß die Na-
tur hierbey alles das vereiniget, was sie gemeiniglich ver-
fchiedenen Badwassern nur einzeln geschenket hat. We
gen dieser Verbindung thut es offt, daß ich mich so
ausdrücke, Wunder. Ein paar Krankengeschichte sol-
len hier zum Beyspiel dienen.
Seit dreyen Jahren, war die Grasin von Mer
feld mit mancherley Gichtern, mit Ohnmachten, Krampf-
husten, und andern Zufallen, welche von einem zu emp
findlichen Nervensystem abhingen, behafftet. Im vo
rigen Herbst gesellete sich zrl diesen allen die Gicht.
Ganz Münster weis wie elend diese Dame den ganzen
Winter über gelitten hat. Nicht hat sie in dieser Zeit
ihr Krankenzimmer verlassen können, r;nd ein erbärm
liches Wehklagen höreke man sehr offt in den Nebenzim-
mern. Hierzu gesellete sich ein zu Zeiten wiederkom
mendes Blutfpeyen, welches einen Husten, mit eite-
rigten