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Beobachtungen.
(71.)
Eine adeliche Dame, welche ein unglückliches
Kindbett gehalten, hatte einen dicken Leib, und dabey
durch den ganzen Körper die schmerzlichste krampfige
Ziehungen, daß sie zuweilen ganz traurig und tiefsin
nig ward. Sie brauchte unser Bad ohngefehr vier-
zehnmal, worauf von ihr ganze Stücke Geblüt abgien-
gen; als sie hierauf mit dem Bade fortfuhr, gieng,
nebst dem Geblüts, auch ein zäher Schleim ab, worauf
die Geschwulst nicht allein gefallen, und der Leib klein
worden, sondern sie überhaupt ganz vergnügt und ge
sund wurde.
(?--)
Ein armer Mann, welcher seit 2. Jahren die
Gelbsucht gehabt, wobey er einen harten Leib, einen kur
zen Athem und starken Schmerzen im Rückgrad hatte;
braucht das erste Jahr das geismarische Wasser und
Bad ohne grosse Wirkung; das folgende Jahr aber hat
te sich, auf den wiederholten Gebrauch desselben, nicht
allein die Gelbsucht vorlohren, sondern auch die übrigen
Zufalle hatten aufgehört.
(7?-)
Nach 2. Beobachtungen ist der Brunnen und das
Bad, in fistulösen Schäden, sehr heilsam gefunden
worden.
(74-)
Eine Jüdinn war durch nöthige Hülfsmittel von
der Gicht soweit befreyec, daß sie noch ein starkes Hust-
wehe behalten. Letzteres ward, durch den Gebrauch des
hofgeismarischen Brunnens und Bades, gänzlich geho
ben. Hievon sind viele ähnliche Beyspiele
bemerkt worden.