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Nachtrag.
Was das Baden betrifft, so ist zuförderst dahin
zu fthen, daß vor solchem der innere Gebrauch des
Wassers wenigstens einige Tage lang, auf die ange
zeigte Art vorher gegangen sey, um nach solcher gesche
henen Zubereitung des Cörpers bessere Wirkungen er
warten zu dürfen. Nachmahls angestellte Bader kön-
nen auch wiederum die innere Wirkung der Wasser be
fördern , auch wo solche allenfalls nicht hinlänglich passi-
ren sollten, eben dieses mit erleichtern. Doch hat man
auch nicht Ursach, sich sogleich nach zumahl in grösser»
Portionen getrunkenem Wasser, und mit noch zusehr
erfüllten Magen und Canal der Gedärme, ins Bad
zu begeben , sondern einiges Passiren erst abzuwarten,
sonach zwischen dem Abtrinken und Baden wenigstens
eine Stunde verstreichen zu lassen, woraus sich denn
auch die beste Zeit zum Baden ergiebt, nachdem man
früher oder später anfangen zu trinken. Es können also
die Frühstunden von 9 bis 1 c, oder 10 bis 11 als die
schicklichsten zum Baden angesehen werden, wiewohl
nach geendigter Verdauung die Nachmittagöstunde von
j bis 6 Uhr ebenfalls dazu nicht unschicklich ist, und
lässet sich alsdenn aus den verschiedenen Umständen
und Kräfften der Kranken bestimmen, wie offt und wie
lange sie jedesmahl zu Baden, oder solches fortzusetzen
haben, auch wie tief sich solche ins Bad zu setzen ha
ben, da denn wohl allemahl von laulichten und nicht
gar zu tiefen Bädern anzufangen, und von Zeit zu
Zeit mehreres Wasser so viel man ohne in Wallungen
zu gerathen vertragen, anzulassen seyn möchte. Das
in- und nach dem Bade geschehende Reiben und Frot-
tiren überhaupt, und insbesondere des Unterleibes,
Rückens, und allenfalls einzelner leidenden Theile, auch
die Touche oder da- Auftröpfeln des warmen Wassers,
inglei-