Nachtrag. 12 j
me Trinken nicht die ganze Curzeik durch fortzusetzen zu
seyn, da das massig kalte Wasser doch auch im Stande
ist, den Magen zu starken, und die Wirkung der Fa
sern der Eingeweide des Unterleibes zu vermehren.
Ergibt sich diese Stärkung, so scheint nicht nöthig
zu seyn, durch andre Arzneymittel dem Magen zuhülfe
zu kommen, obschon eine zeitlang nach dem Trinken,
bey allenfalls verspürter Oedigkeit des Magens, etwas
Chocolade oder auch Caffee, eine, jedoch nicht zufette
Suppe, alles aber nicht zukurz vor der Mittagsmahl-
zeit, gar wohl genommen werden kann. Erfodert
oberem Magenkrampf, Uebligkeit, Brechen, ober ei
ne andre Unbequemlichkeit, etwas Arzney, so dürfte da
zu ein den Umstanden gemäßes Visceralelixir, oder an
deres schickliches Mittel, angewendet werden.
Die gute Wirkung der Wasser ist aber auch nicht
durch Fehler in der Diät zu vereiteln. Der Genuß
der Luft ist, unter gehöriger, und nach Maasgabe der
Kräfte und Umstände eingerichteter Bewegung, aller
dings vortheilhaft, nur daß man nicht morgens gar
zufrüh, und nicht abends gar zuspät, zumal zuleicht
bekleidet, der Luft sich aussetze, und die Folgen der Er
kaltung, als Coliken, Durchfälle, Catarrhen, erhalte.
Unter den Speisen sind nur vorzüglich hartgeräucherte,
fette, gebackene, Mehlspeisen, viel Eyer- und Milchwerk,
Butter und Käse, auch zuviel süsses, zu meiden. Ve-
g-etabilien und gute Gemüse, und wenn es auch etwas
nicht zu saurer Salat, auch einige reife, jedoch nicht
jährende und zusehr erkältende Früchte wären, sind wol
erlaubt. Die Weine müssen leicht passirende seyn, die
rothen, sonderlich der Pontac, welche gemeiniglich an
halten, sind mit Vorsicht zu gebrauchen. Biere, zu
mal weisse und junge, schicken sich bey Brunnencuren