124 Nachtrag.
Bey jedoch nicht hinlänglich verspürter Wirkung der
Wasser, durch die angezeigten Wege, ist solche leicht
durch das Glauber-oder Wundersalz, davon man eine
bestimmte Dose früh mit den Wassern nimmt, zu be
fördern. Bey dem Anschein einer nicht sogleich sich
ergebenden Erleichterung, darf man auch nicht gleich
in die Wasser selbst, es sey nun der gewöhnliche Trink
oder Badbrunnen, über welches letztem Nutzen ich
mich schon erklärt habe, ein Mistrauen setzen, da sol
che bey fortgesetztem Gebrauch sich ergeben kann ; wie
v man denn auch von kleinen Portionen Waffer z. E.von
2 bis 3 Pfunden von Zeit zu Zeit zu 4. s Pfunden
aufsteigen, und gegen den Schluß der Cur auch auf
die Art wieder absteigen kan, so daß man aber auch
bey dem Trinken den Magen nicht auf einmahl zusehe
überschütte, sondern gemächlich trinke, und die Por
tionen in 2 auch wohl 3 Stunden absolvire. Die Ta
geszeit zum Trinken braucht auch die früheste nicht zu
seyn, um nicht durch Erkaltung erzwungenen Ab
bruch der nöthigen Ruhe, nnd Störung der Se-
cretionen und Excretionen, den Vortheil der Cur zu
vermindern. Wir wollen.bey einer schönen Iahrszeit,
in einer angenehmen Gegend den Genuß gesunder Was
ser am frühen Morgen, nach dem Beyspiel der sich ver
jüngenden Natur, wenn alles ungezwungen geschehen
kann sehr gern zugeben. Doch scheinen die Morgenstun
den von 6 biß 8 und 9 Uhr fast die bequemsten zum
Trinken zu seyn, die man zwar doch so einrichten kann,
daß, falls zugleich gebadet werden soll, solches Baden
nicht zukurz vor dem Mittagsessen geschehen dürfe.
Das überschlagene oder etwas erwärmte Wasser zu trin
ken , dependirt zwar von der mehrern oder mindern
Schwäche der Personen, jedoch scheint auch das war
me