Nachtrag. 123
doch ein Vorzug der Gesundbrunnen und Bäder, und
'sonach auch der Hofgeismarischen Gesundwasser, daß
man, in Absicht der Heilung der Krankheiten, meh-
rere, in der vorhergehender» Abhandlung angezeigten
Vortheile, zu gleicher Zeit dadurch erhalten kann.
Es ist aber auch nöthig, daß, obschon mehrere
Wirkungerr, nach einerley und allgemeiner Art des Ge
brauchs sich ergeben können, doch die specielle Anwen
dung der Wasser zum Trinken und Baden, nach ei
nes jeden eigenen Umstanden, Constitution und Kräf
ten eingerichtet und beobachtet werde, mit was für gerin
gern , oder mit was für gröfsern Portionen Wasser,' auch
bey kürzer oder länger anhaltendem Gebrauch des Trin
kens und Badens, nian die verlangten Endzwecke, in we
nigstens noch heilbaren Krankheiten, erhalten könne.
Es kommt dahero darauf an, daß, zumahl wo
eine Geneigtheit zur Verstopfung, oder eine Unverdau-
Uchkeit, Ausstößen und Blähungen sich finden, mit
einem abführenden Mittel, wozu das ächte Glauber
salz am schicklichsten ist, der Anfang der Cur gemacht
werde, wobey denn eine allenfalsige wirkliche Vollblütig
keit, und deren Folgen, oder eine besondere Gewohnheit,
an Handen geben kan, ob vor- oder nach solcher Abfüh
rung etwa» eine Aderlaß vorzunehmen, oder nicht.
Die Bestimmung der Quantität des zu trinken
den Wassers geschiehet wohl am besten, nach der sich
davon ergebenden Wirkung, nach welchen die ge
trunkene Wasser durch den Stuhlgang oder durch den Urin,
hinlänglich passiren, oder auch ohne eine gar zumerkliche
besondere Excrekion, dennoch eine Erleichterung der Un
bequemlichkeiten hervorbringen. Im letzten Fall bleibt
man bey dem bemerkten Maaß, zumahl e§ ein Vorur-
theil ist., daß man gerade alle Tage purgiren müsse.