116 Untersuchung der Bestandtheile
Sonach werden die Hofgeismarischen Wasser in
solchen Krankheiten ihren guten Nutzen erweisen kön
nen, wo überhaupt eine Zähigkeit und Stockung der
Säfte, beschwerlicher Umlauf des Blutes, verhinderte
Ab- und Aussonderungen der Säfte, ungesunde Kor
pulenz , zusehr gespannte, und theils auch zuschlappe
Fasern, vorliegen. Hieher gehören vornehmlich hypo
chondrische Beschwerungen, von mancherley Art, be
schwerliches vonstattengehen der Reinigungen bey dem
weiblichen Geschlecht, die Cachexie, Engbrüstigkeit, so
von zähen Säften herrühret, verdorbener Magen, Ver
stopfungen Krämpfe im Unterleibe, Disposition zum
Stein , Gliederreissen und Gicht, Lähmungen und Aus
schläge der Haut, so wie auch mit den warm gemachten
Wassern, alte Geschwüre ausgewaschen, auch solches in
stnuösen Geschwüren mit Nutzen eingesprüßt werden kann.
Wenn in einem Arzneymittel eine gewisse Menge
der wirksamen Bestandtheile desselben offenbar sind, so
kann man um somehr auf die Wirkungen selbst schlies-
sen. Indessen kömmt es doch auch nicht allezeit auf
die Menge derselben an, da freylich fein verbreitete
frische, und in dem Stande der Auflösung und natür
lichen Mischung im Wafler sich befindende Theile etwas
anders, und kräftiger agiren, als wenn bloß die erhal
tenen trockenen Bestandtheile in wenigem Wasser ge
nommen würden. Zwölf Gran fixe Masse in einein
Pfunde Wasser vom Trinkbrunnen, und achtzehn im
Badbrunnen, werden daher, bey dem Anschein der
nicht gar zugroßen Menge des GehaltS, hier keinen
Anstand verursachen, da das Wasser, welches solche
führet, das seinige zu der Wirkling beyträgt. Und
da man ohnehin mehrere Pfunde an denen Quellen zu
trinken gewohnt ist, so ist leicht zu berechnen, wieviel
Masse