Von der Lebensordnung für Curgäste. 87
ser Kopfschmerzen, Schwindel, Uebelkeiten abwendet,
und die Ausleerungen durch den Stuhlgang befördert.
Zwey Stunden nach dein Abtrinken, da der Brunnen
insgemein schon die größten Wirkungen verrichtet hat,
kann man sicher ein Paar Tassen Chocolade oder dünne
Fleischbrühe, Hafer- Gries- Gerstensuppe, einen Zwie
back oder etwas Butterbrod, zu sich nehmen.
Fast keiner muß nüchtern in das Bad gehen.
Dadurch werden am leichtesten Magenbeschwerungen,
Beängstigungen, Uebelkcit, Kopfweh und Ohnmachten
verhütet. — Fühlet aber jemand dennoch, gleich bey
dem Einsitzen in dasselbe, zugroße Mattigkeit oder an
wandelnde Ohnmacht, so muß er das Bad lieber gleich
verlassen, sich in das Bett legen, und etwas Wein,
Zimmetwasser, oder sonst eine Stärkung, von dem
Arzt nehmen. Kommt eine Mattigkeit oder Ohn
macht , wenn man schon einige Zeit im Bade zuge
bracht hat, so sann man auch in demselben etwas stär
kendes nehmen, und die gewöhnliche Zeit darinn aus
halten. Außer dergleichen Zufallen aber, muß man im
Bade nichts geniessen, sich ganz ruhig darinn verhal
ten, und wenig reden.
Trinkt und badet man zugleich; so ist folgende
Ordnung ohngefehr die gemessenste. Von 6. bis 8»
oder von 7. bis 9. Uhr trinkt man, anderthalb bis
zwo Stunden darauf gehet man in das Bad. Nach
dem Bade gehet man, auf eine halbe oder ganze
Stunde in das Bett, dann kleidet man sich gemäch
lich an, und gehet zur Tafel. Im Gebrauch andrer
Medicamente, die beliebten Magentropfen, die man
gemeiniglich bey einem Brunnen vor der Mahlzeit un
umgänglich nöthig glaubt, nicht ausgenommen, muß
man der besondern Vorschrift des Arztes folgen.
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